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Kilmar Abrego Garcia, ein salvadorianischer Migrant, der mit einer Arbeitserlaubnis legal in den USA lebte und fälschlicherweise nach El Salvador abgeschoben wurde.

© REUTERS/Abrego Garcia Family

Kilmar Ábrego García: Unrechtmäßig abgeschobener Migrant erneut festgenommen – USA wollen ihn nach Uganda deportieren

Ein einst unrechtmäßig in ein Massengefängnis in El Salvador abgeschobener Mann ist in den USA erneut in Gewahrsam genommen worden. Nun will man ihn offenbar nach Uganda abschieben.

Stand:

Der im März unrechtmäßig nach El Salvador abgeschobene Kilmar Ábrego García ist in den USA erneut inhaftiert worden. Ábrego García sei in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland von der Einwanderungspolizei ICE festgenommen worden, erklärte US-Heimatschutzministerin Kristi Noem am Montag im Onlinedienst X.

Der 29-Jährige war im Juni in die USA zurückgebracht und erst in der vergangenen Woche auf richterliche Anweisung freigelassen worden.

Sein Anwalt Simon Sandoval-Moshenberg sagte Reportern vor Ort, Ábrego García sei offiziell für eine Befragung vorgeladen worden. „Offensichtlich war das falsch. Es gibt keinen Grund, ihn in ICE-Haft zu nehmen“, sagte der Anwalt. Sein Mandant werde bereits elektronisch überwacht und stehe „praktisch unter Hausarrest“. „Sie haben ihn nur in Haft genommen, um ihn zu bestrafen“.

Ábrego Garcías Anwälte gehen davon aus, dass der salvadorianische Staatsbürger in das ostafrikanische Uganda abgeschoben werden soll - weit weg von seiner Familie und seinem Herkunftsland. Ugandas Regierung hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, im Rahmen eines Migrationsabkommens abgelehnte Asylbewerber aus den USA aufzunehmen.

Ábrego García war einer von mehr als 250 Menschen, die im März von den US-Behörden nach El Salvador abgeschoben und dort inhaftiert worden waren. Er ist mit einer US-Bürgerin verheiratet und lebte bis zu seiner Abschiebung in Maryland im Osten der USA. Sein Fall warf ein Schlaglicht auf das harte Vorgehen der US-Regierung unter Präsident Donald Trump gegen Einwanderer und sorgte weltweit für Aufsehen.

Vorwurf des Menschenschmuggels

Anwälte der US-Regierung haben eingeräumt, dass Ábrego García ursprünglich wegen eines „Verwaltungsfehlers“ abgeschoben worden war. Justizministerin Pam Bondi hatte ihrerseits erklärt, der 29-Jährige müsse sich wegen des Vorwurfs des Menschenschmuggels verantworten. Er werde beschuldigt, Migranten ohne gültige Pässe in die USA geschleust zu haben.

Für diesen Fall steht bereits ein Gerichtstermin, der Prozess soll am 27. Januar 2026 stattfinden. Ein Richter aus dem US-Bundesstaat Tennessee hatte im Juli entschieden, dass Ábrego García bis zu diesem Datum freigelassen werden soll, in der vergangenen Woche wurde er daraufhin aus der Haft entlassen.

US-Präsident Trump hatte Ábrego García als „Terroristen“ bezeichnet und behauptet, er gehöre der salvadorianischen Bande MS-13 an. Das Weiße Haus nannte ihn in der vergangenen Woche einen „kriminellen, illegalen Einwanderer, Frauenschläger und M-13-Mitglied“. Für diese Vorwürfe wurden keinerlei Beweise vorgelegt.

Ábrego García genießt in den USA eigentlich juristischen Schutz. Bereits 2019 hatte ein Gericht eine Anordnung zu seiner Abschiebung aufgehoben, weil ihm in seiner Heimat Gefahr drohe. Sogar der Oberste Gerichtshof hatte die Regierung im April angewiesen, sich für Ábrego Garcías Rückkehr in die USA einzusetzen. (AFP)

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