
© Yaroslav Trofimov auf X/Screenshot TSP
Feuer im Turbinenraum: Russische Rakete trifft Wasserkraftwerk am Stausee von Kiew
Bei einem großen landesweiten Raketenangriff auf die Ukraine trifft Russland auch ein Wasserkraftwerk am Stausee von Kiew. Der Damm sei aber nicht in Gefahr, heißt es.
Stand:
Es war einer der schwersten Luftangriffe des Krieges. In Kiew endete erst um 13:45 Uhr Ortszeit der Luftalarm, er dauerte damit fast acht Stunden. Russland traft mit seinen Raketen, Marschflugkörpern und Drohnen 15 der insgesamt 24 ukrainischen Regionen, so die offizielle Angabe. Erneut war die Energieversorgung der Ukraine im Visier.
Die russischen Streitkräfte haben bei ihrem Angriff auch ein Wasserkraftwerk in der Region Kiew beschossen, teilt der erste Vize-Außenminister der Ukraine, Andrij Sybiha, mit. Die Nachrichtenagentur Unian in Kiew meldete den Treffer, nachdem in russischen Telegramkanälen ein Video der Schäden aufgetaucht war. Der Clip wird in den sozialen Netzwerken verbreitet.
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Unian zufolge brannte es im Turbinenraum des Wasserkraftwerks. Die Straße auf der Staumauer war beschädigt. „Es ist sinnlos, das zu verschweigen“, schrieb die Nachrichtenagentur. Die Militärverwaltung des Kiewer Umlands bestätigte nach dem Luftangriff offiziell nur Schäden an zwei nicht näher bezeichneten Anlagen der Energieinfrastruktur.
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Lage anders als bei Kachowka
Die Meldung weckt Erinnerungen an die Zerstörung des Staudamms von Kachowka in der Südukraine 2023. Dutzende Menschen ertranken in der Flutwelle, die auch ansonsten schwere Schäden anrichtete. Nun jedoch sei die Lage weniger dramatisch, heißt es aus der Ukraine.
„Es gibt keine Bedrohung für den Damm des Kiewer Wasserkraftwerks. Es ist unmöglich, ihn mit Raketen zu zerstören“, schrieb Andryj Kowalenko, Leiter des Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation, auf Telegram.
Der Stausee des Dnipro nördlich der ukrainischen Hauptstadt, das sogenannte Kiewer Meer, hat eine Oberfläche von etwa 920 Quadratkilometern und fasst 3,7 Milliarden Kubikmeter Wasser. Bei Angriffen im Frühjahr sind unter anderem die Kraftwerksanlagen der Staustufen Dnipro und Saporischschja beschädigt worden.
Die Ukraine kann Luftangriffe nur abwehren, wenn die russischen Raketen bereits fliegen. Denn aus Sorge vor einer Eskalation des Kriegs erlaubt der Westen Kiew nicht, mit den gelieferten Waffen bis weit nach Russland zu schießen, um Raketen bereits vor dem Start zu zerstören. Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nun erneut gefordert, die Beschränkungen aufzuheben. (dpa/Reuters/Tsp)
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