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31.07.2023, Niederlande, Nordsee: Die Luftaufnahme, die von Flugzeugen der niederländischen Küstenwache zur Verfügung gestellt wurde, zeigt den Autofrachter «Fremantle Highway» in der Nordsee. Auf diesen Bildern befindet sich der Fremantle Highway an seinem temporären Standort, 16 Kilometer oberhalb von Schiermonnikoog und Ameland.

© dpa/Flugzeug der Küstenwache

Update

„Das Oberdeck ist schwer beschädigt“: Bergungsexperten wollen Auto-Frachter schnell in sicheren Hafen schleppen

Laut dem Bergungsunternehmen ist nicht klar, ob das Feuer auf der „Freemantle High“ gelöscht ist. Zwar ist das Schiff stabil. Die Experten mahnen dennoch Tempo an.

| Update:

Der schwer beschädigte Autofrachter vor der niederländischen Küste soll nach Ansicht des Bergungsunternehmens so schnell wie möglich in einen sicheren Hafen geschleppt werden. Das Schiff sei stabil und das Feuer unter Kontrolle, sagte der Chef des Bergungsunternehmens Boskalis, Peter Berdowski, im niederländischen TV-Magazin „Nieuwsuur“ am Dienstagabend.

Bei erwartetem starkem Wind aus Nordwesten sei das massive Fahrzeug schwierig zu beherrschen. Der Boskalis-Chef sagte, dass der Wind in den nächsten Tagen drehen könne.

Der Frachter liegt nach Angaben der Wasserbehörde noch immer stabil an seinem jetzigen Ankerplatz, etwa 16 Kilometer im Norden der Wattenmeerinseln Ameland und Schiermonnikoog. Über die Verlegung in einen Hafen sei noch keine Entscheidung getroffen worden, sagte ein Sprecher der Wasserbehörde der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch.

Am Vorabend habe es ein kleines Problem mit einem Tau gegeben, mit dem der Frachter an einen Schlepper gekoppelt sei. Die Stabilität sei aber nicht in Gefahr gewesen. Die Bergungsexperten hatten die „Fremantle Highway“ eingehend kontrolliert.

„Das Oberdeck ist schwer beschädigt“, sagte Berdowski. „Durch die enorme Kraft des Feuers sind auch Decks eingestürzt.“ Unklar ist noch, ob das Feuer wirklich gelöscht sei und ob die gesamte Ladung zerstört sei.

Weiterhin Sorge vor Umweltkatastrophe

Am Dienstag, knapp eine Woche nach Ausbruch des Feuers auf dem Autofrachter vor der niederländischen Küste, hatten Bergungsspezialisten das Schiff erstmals genauer an Bord inspiziert. „Es gibt keine sichtbaren Zeichen mehr, dass das Feuer noch wütet“, sagte eine Sprecherin der Wasserbehörde am Dienstag. Doch auch sie räumte ein: Für eine Entwarnung sei es zu früh. Man könne noch nicht sagen, dass es gelöscht sei.

Die Sorge, dass die Stahlwände auf Grund der enormen Hitze im Schiffsbauch bersten könnten und dann Öl austritt, besteht fort. Dies könnte zu Umweltschäden auf den Inseln und im Wattenmeer führen.

In dem Hafen, in den das rund 200 Meter lange Schiff mit rund 3800 Autos an Bord schließlich anlegt, soll das Schiff entladen und abgewrackt werden, Schadstoffe müssen entsorgt werden.

Welcher Hafen das sein wird, entscheidet nach Angaben der Wasserbehörde der japanische Eigentümer des Schiffes. Optionen seien das benachbarte Eemshaven direkt an der deutschen Grenze sowie das deutsche Wilhelmshaven, sagte Boskalis-Chef Peter Berdowski der Tageszeitung „De Telegraaf“ (Dienstagausgabe). (dpa)

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