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Flugzeugunglück in Kasachstan mit 38 Toten: Beschädigungen von außen ließen Maschine offenbar abstürzen
Hat russische Flugabwehr eine Passagiermaschine angeschossen, die dann in Kasachstan abstürzte? Die kasachische Regierung liefert Hinweise in diese Richtung – lässt die Schuldfrage aber offen.
Stand:
Sechs Wochen nach dem Absturz eines aserbaidschanischen Passagierjets mit 38 Toten hat die Regierung von Kasachstan einen vorläufigen Bericht vorgelegt. Der Absturz der Maschine am 25. Dezember 2024 sei durch Beschädigungen von außen verursacht worden, teilte das Transportministerium in Astana mit.
Der 53-seitige Bericht zeigt Fotos kleiner viereckiger Löcher im Rumpf und am Heck des Flugzeugs. Dazu kommen Fotos kleiner verbogener Metallteile, die in der Unglücksmaschine vom Typ Embraer 190 gefunden wurden.
Kein Wort über russische Flugabwehr
Die Regierung von Kasachstan äußerte sich aber nicht zu dem Verdacht, das Flugzeug von Azerbaijan Airlines sei bei dem Flughafen Grosny in Russland versehentlich von russischer Flugabwehr getroffen worden. Der Bericht solle „nicht die Anteile der Schuld oder Verantwortung von jemandem feststellen“, sondern Empfehlungen geben, solche Unfälle künftig zu vermeiden, hieß es.
Zitiert wird aber der Funkverkehr russischer Stellen, wonach für Grosny ein Landeverbot wegen der Abwehr ukrainischer Kampfdrohnen verhängt wurde. Die Piloten lenkten ihr beschädigtes Flugzeug noch bis zum kasachischen Flughafen Aktau am Kaspischen Meer. 29 Menschen überlebten den Absturz dort.
Unter großem Druck hat sich Kremlchef Wladimir Putin bei Aserbaidschan entschuldigt für das Unglück, das in Russland den Anfang nahm. Zu einem möglichen Fehlschuss seiner Flugabwehr äußerte er sich nicht. Die Führung in Baku verlangt, dass Russland diesen Fehler eindeutig benennt und Entschädigung leistet. (dpa)
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