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Inselweite Ausfälle am Wochenende: Von Stromausfall betroffenes Kuba bereitet sich auf Hurrikan „Oscar“ vor
Die Lebensbedingungen auf Kuba sind katastrophal, immer wieder fällt irgendwo der Strom aus. Am Wochenende brach das gesamte Stromnetz auf der Karibikinsel zusammen. Nun droht auch noch eine Naturkatastrophe.
Stand:
Inmitten eines seit mehreren Tagen andauernden landesweiten Stromausfalls hat Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel die Einwohner des Inselstaats vor der Ankunft eines Hurrikans gewarnt. Der Wirbelsturm mit dem Namen „Oscar“ soll nach Angaben des US-Hurrikanzentrum (NHC) am Sonntag mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 140 Stundenkilometern im Osten der Insel auf Land treffen. Dort arbeiteten die Behörden „bereits mit Hochdruck daran, die Bevölkerung und die wirtschaftlichen Ressourcen“ vor „Oscar“ zu schützen, erklärte Díaz-Canel am Samstag (Ortszeit) im Onlinedienst X.
Das US-Hurrikanzentrum sagte heftige Regenfälle auf Kuba voraus. Der Sturm trifft die Insel drei Tage nachdem Präsident Díaz-Canel den „Energienotstand“ ausgerufen hatte. Am Freitag führte der Ausfall des wichtigsten Wärmekraftwerkes des Landes zu einem Blackout in der gesamten Stromversorgung.
Kubas Stromnetz war am frühen Samstagmorgen (Ortszeit) erneut zusammengebrochen, Stunden nachdem erste Fortschritte bei der Wiederherstellung der Versorgung gemeldet worden waren. Nach einem ersten landesweiten Blackout am Freitag sei der Strom am Samstagmorgen um 6.15 Uhr erneut landesweit ausgefallen, berichteten kubanische Staatsmedien. Der staatliche Stromversorger UNE arbeite weiter daran, die Versorgung auf der Karibikinsel wiederherzustellen.
Trotz der Bemühungen sei Kuba, bis auf wenige Ausnahmen, ohne Strom, berichtete das Nachrichtenportal „14ymedio“. Am Morgen sei in einigen Vierteln der Hauptstadt Havanna kurzzeitig Licht zu sehen gewesen, es sei dann aber wieder ausgefallen. In einigen Krankenhäusern in Havanna konnte dem Bericht zufolge der Strom wiederhergestellt werden, jedoch teils nur vorübergehend. Es gebe Geschäfte, die zur Stromversorgung Generatoren einsetzten, hieß es weiter.
Bereits am Freitag war unerwartet das wichtige thermoelektrische Kraftwerk Antonio Guiteras vom Netz gegangen, teilte das Energieministerium des sozialistischen Karibikstaates mit. Dies habe zu einem allgemeinen Stromausfall im Land geführt. Mehrere andere Kraftwerke waren wegen ihres schlechten Zustands bereits außer Betrieb.
Kuba steckt in einer der schwersten Wirtschaftskrisen seit der Revolution um Fidel Castro von 1959. Wegen des schlechten Zustands der veralteten Infrastruktur - auch als Folge des seit mehr als 60 Jahren bestehenden Handelsembargos der USA - gehen in Kuba regelmäßig die thermoelektrischen Kraftwerke vom Netz und müssen notdürftig repariert werden. Stromausfälle gehören im ganzen Land zum Alltag. (Trf, dpa)
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