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 Generalmajor Christian Freuding (M) nimmt am Treffen der Verteidigungsminister von Deutschland und der Ukraine teil.

© dpa/Kay Nietfeld

Für Aussage zu Drohnenangriffen: Ukrainisches Militär kritisiert deutschen General

Der deutsche Generalmajor Christian Freuding setzt angesichts der massiven Drohnenangriffe Russlands auf mehr Effizienz in der Luftverteidigung der Ukraine. Sein neuestes Video sorgt für Aufregung in Kiew.

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Der deutsche Generalmajor Christian Freuding setzt angesichts der massiven Drohnenangriffe Russlands auf mehr Effizienz in der Luftverteidigung der Ukraine. Im Bundeswehr-Video-Format „Nachgefragt“ verwies er am Wochenende darauf, dass Russland seine Produktionskapazitäten weiter erhöhe und die Drohnenangriffe nochmals ausweiten wolle. 

Ziel der Russen sei es, 2.000 Drohnen gleichzeitig einzusetzen. „Da müssen wir uns intelligente Gegenmaßnahmen überlegen“, so der bisherige militärische Chefkoordinator der deutschen Ukraine-Hilfe.

Diese Aussagen sorgen nun in der Ukraine für Kritik, wie „NTV“ berichtet. Der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Juri Ihnat, warf Freuding vor, dass er die ukrainische Gesellschaft verunsichere. „In der Ukraine war die Rede von 1000 Shahed-Drohnen - die Deutschen sprechen bereits von 2000. Die Reaktion der Gesellschaft ist entsprechend“, sagte er.

Die Russen würden die Zahlen aufgreifen und sie für ihre Propaganda nutzen. Bei besonders schweren Angriffen setzt Russland aktuell rund 700 Drohnen ein, viele davon sind aber nur Attrappen, um die Luftabwehr zu überfordern. 

Freuding berichtete in dem Video von Konzepten der Industrie zur direkten Abwehr von Drohnenangriffen. Man hoffe, diese sehr schnell zum Einsatz bringen zu können. Was die Effizienz angehe, mache es keinen Sinn, die von den Russen eingesetzten Shahed-Drohnen, die pro Stück 30.000 bis 50.000 Euro kosteten, mit Patriot-Lenkflugkörpern zu bekämpfen, die mehr als fünf Millionen Euro kosteten. Nötig seien „Gegenmittel“ für 2.000 bis 4.000 Euro pro Stück.

Eine weitere Möglichkeit sei es, frühzeitig zu handeln und dabei auf russische Flugzeuge, Flugplätze und Produktionsstätten der Rüstungsindustrie zu zielen. (Tsp, mit dpa)

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