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Flugzeug der Pakistan International Airlines (PIA) auf dem Allama Iqbal International Airport in Lahore (Archivbild vom Januar 2024).

© REUTERS/Akhtar Soomro/File Photo

Furcht vor Militärangriff im Kaschmir-Konflikt: Indien schließt Luftraum für Flugzeuge aus Pakistan

Die beiden Staaten befinden sich seit dem Terroranschlag in Kaschmir auf Konfrontationskurs. Indien schließt jetzt den Luftraum für pakistanische Flugzeuge. Pakistan wiederum fürchtet eine Militärinvasion.

Stand:

Vor dem Hintergrund zunehmender Spannungen mit Pakistan hat Indien seinen Luftraum für Fluggesellschaften des Nachbarlandes geschlossen. Zuvor hatte die pakistanische Regierung in Islamabad dem Erzfeind vorgeworfen, einen Militärangriff zu planen.

Die Maßnahme gelte für alle in Pakistan registrierten oder angemieteten Flugzeuge und schließe auch militärische Flugzeuge ein, hieß es in einer Mitteilung der indischen Behörden an die Fluggesellschaften vom Mittwoch. Das Überflugverbot gilt demnach bis zum 23. Mai.

Die jüngste Ankündigung Neu-Delhis war Teil einer Reihe von Maßnahmen, mit denen Indien auf einen Terroranschlag in dem von ihm verwalteten Teil der Unruheregion Kaschmir reagiert.

Am Dienstag vergangener Woche hatten bewaffnete Angreifer auf einer Bergwiese in einem Urlaubsgebiet der Himalaya-Region 26 Menschen getötet - vorwiegend indische Touristen. Die Regierung in Neu-Delhi wirft dem Nachbarstaat eine Beteiligung vor, was von Islamabad bestritten wird.

Pakistan hatte nach Indiens ersten Gegenmaßnahmen unter anderem indischen Flugzeugen verboten, über pakistanischem Territorium zu fliegen.

Am Mittwoch hatte der pakistanische Informationsminister Attaullah Tarar mitgeteilt, dass Pakistan in Kürze mit einem Angriff des indischen Militärs rechnet. Jegliche Aggression würde entschieden beantwortet, warnte er auf der Plattform X.

Die Regierung verfüge Tarar zufolge über „glaubwürdige Geheimdienstinformationen“, die besagten, „dass Indien innerhalb der nächsten 24 bis 36 Stunden einen Militärschlag ausführen will“.

Seitdem haben sich beide Atommächte mit Strafmaßnahmen überzogen, Staatsbürger der jeweils anderen Seite ausgewiesen sowie die diplomatischen Beziehungen reduziert.

Am Mittwoch hatte Indiens Premierminister Narendra Modi seiner Armee „vollkommene operative Freiheit“ gewährt, um über die Art und Weise, die Ziele und den Zeitpunkt“ einer Reaktion auf den jüngsten Anschlag zu entscheiden.

USA schalten sich ein

Die US-Regierung rief nun beide Nachbarländer zur Deeskalation auf. US-Außenminister Marco Rubio forderte den pakistanischen Premierminister Shehbaz Sharif in einem Gespräch auf, den Terroranschlag vom 22. April zu verurteilen.

Zudem forderte er die pakistanischen Behörden auf, die Aufklärung der brutalen Tat zu unterstützen, wie das Ministerium mitteilte. Rubio habe Pakistan aufgefordert, die jüngsten Spannungen gemeinsam mit Indien zu deeskalieren, die direkte Kommunikation mit dem Nachbarland wieder aufzunehmen und den Frieden in Südasien zu wahren.

In einem Gespräch mit dem indischen Außenminister Subrahmanyam Jaishankar forderte Rubio die Regierung in Neu-Delhi demnach ebenfalls auf, sich gemeinsam mit dem Nachbarland um eine Deeskalation zu bemühen.

Die Region Kaschmir im nördlichen Himalaya mit rund 15 Millionen mehrheitlich muslimischen Einwohnern ist seit der Unabhängigkeit Indiens und Pakistans im Jahr 1947 geteilt.

Beide Länder beanspruchen das Gebiet vollständig für sich und haben bereits zwei Kriege um die Kontrolle der Bergregion geführt. (dpa, AFP)

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