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Bunker-Raum für den ‘Rinascita-Scott’-Prozess.

© AFP/Gianluca Chinnea

Geschäftsleute und Beamte festgenommen: Italienische Polizei zerschlägt Zweig der kalabrischen 'Ndrangheta-Mafia

Die Mafia kontrolliert den größten Teil des nach Europa fließenden Kokains. Bei der Razzia konnten nun 250 Millionen Euro beschlagnahmt werden.

Der italienischen Polizei ist nach eigenen Angaben ein weiterer Erfolg gegen die kalabrische 'Ndrangheta gelungen. Bei einer umfangreichen Razzia seien ein Zweig der Mafia-Organisation zerschlagen und Vermögenswerte in Höhe von mehr als 250 Millionen Euro beschlagnahmt worden, teilte die Polizei am Donnerstag mit.

Den Verhafteten wird unter anderem der Transport und Verkauf gestohlener Landmaschinen nach Malta und Rumänien vorgeworfen.

An dem Einsatz in den frühen Morgenstunden waren rund 300 Polizisten beteiligt. Er konzentrierte sich auf Gebiete, die vom Mancuso-Clan und seinen Mitgliedern kontrolliert werden - einem mächtigen Zweig der berüchtigten 'Ndrangheta. Die Beamten gingen dabei auch gegen Verdächtige in anderen Teilen Kalabriens sowie in Palermo, Rom und Mailand vor.

Der Staatsanwalt Nicola Gratteri, der wegen seiner Ermittlungen gegen die 'Ndrangheta seit mehr als 30 Jahren unter Polizeischutz steht, bezeichnete den nun ausgehobenen Zweig als „wildes Mafia-Syndikat“, das die Gebiete um den Touristenort Tropea kontrolliere.

Bei der jüngsten Razzia wurden neben mutmaßlichen Mafia-Mitgliedern laut Polizei auch Geschäftsleute, ein Mitglied des Regionalrates, ein früherer Leiter des regionalen Fremdenverkehrsamtes und zwei Beamte festgenommen. Der bereits inhaftierten Mafia-Boss Luigi Manusco steht schon seit einem Jahr vor Gericht.

Wegen ihres weitreichenden Einflusses auf die lokale Wirtschaft war es bisher nahezu unmöglich, der 'Ndrangheta das Handwerk zu legen. Die Organisation kontrolliert den größten Teil des nach Europa fließenden Kokains und ist mittlerweile mächtiger als ihre sizilianische Rivalin Cosa Nostra.

Illegale Gewinne aus internationalen Geschäften werden in die legale Wirtschaft reinvestiert. (AFP)

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