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rbeiter inspizieren einen Flamingo-Marschflugkörper in der geheimen Fabrik von Fire Point.

© dpa/Efrem Lukatsky

„Geschenk für Putin“: Initiative sammelt in weniger als 48 Stunden genug Geld für ukrainischen Marschflugkörper Flamingo

Eine Organisation aus Tschechien hat online zu Spenden aufgerufen, um Kiews Armee eine neue Waffe zu kaufen. In nicht mal zwei Tagen sollen mehr als 500.000 Euro zusammengekommen sein.

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Seit Jahren sind Fundraising-Plattformen im Internet ein beliebtes Mittel, um Geld zu sammeln. Die Bandbreite reicht von humanitären Zwecken bis zur Finanzierung von Videospielen oder Filmen. Inzwischen kommt auf diese Weise auch Geld für Waffen zusammen – das die Ukraine normalerweise aus Steuermitteln oder durch ausländische Finanzhilfen aufbringt.

So hat eine tschechische Initiative namens „Dárek pro Putina“ Anfang der Woche dazu aufgerufen, Geld für den Kauf eines ukrainischen Marschflugkörpers des Typs „Flamingo“ zu spenden. Bereits am Donnerstag kam dann via X die Erfolgsmeldung: In weniger als zwei Tagen sind demnach umgerechnet mehr als 500.000 Euro zusammengekommen – und damit genug.

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Nach der Bezahlung werde ein Exemplar der im August vorgestellten ukrainischen Eigenentwicklung an die Armee übergeben, heißt es auf der Spendenseite von „Dárek pro Putina“. Die Militärs sollen dann entscheiden, was sie mit diesem „Geschenk für Putin“ – so der übersetzte Name der Initiative – machen.

Ein Flamingo-Angriff auf russische Zielen wäre wahrscheinlich keine Premiere. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selensykj behauptete bereits, dass der Kampfeinsatz der neuen Waffe begonnen habe. Es gibt Indizien für eine entsprechende Attacke auf einen russischen Geheimdienstposten auf der Krim.

In einer ersten Analyse zog der Waffenexperte Fabian Hoffmann im Gespräch mit dem Tagesspiegel ein überwiegend positives Fazit zum Potenzial des Flamingos, obgleich er der Waffe Schwächen bei der Zielgenauigkeit und Tarnfähigkeit attestierte.

Die Ukraine ist dank des Flamingos jedenfalls ein Stück weit unabhängiger von ausländischen Waffenlieferungen im Bereich der Marschflugkörper. Zumal sich die Hoffnungen auf die Lieferung der – leistungsfähigeren und teureren – Modelle Taurus aus Deutschland und Tomahawk aus den USA bisher nicht erfüllt haben.

Wie viele Flamingos können produziert werden?

Ein Knackpunkt bleibt aber die Frage der Produktion, die entscheidend sein wird für die Wirksamkeit der neuen Waffe beim Umgehen der russischen Flugabwehr. Im August stellte Selenskyj eine Massenproduktion bis Ende des Jahres oder Anfang 2026 in Aussicht. „Die Serienproduktion begann im Sommer 2025“, behauptet „Dárek pro Putina“. Danach sieht es jedoch nicht aus. Es ist sogar fraglich, ob die verantwortliche Waffenfirma Fire Point das Ziel binnen Jahresende einhalten kann.

In Medien kursierten Zahlen von 2500 bis 3000 Stück, die bis Ende 2025 produziert werden sollen. Daran meldete jüngst der ukrainische Abgeordnete und Soldat Roman Kostenko öffentlich starke Zweifel an. „Um es klar zu sagen: Es wird keine 3.000 Marschflugkörper geben“, zitierte ihn das ukrainische Magazin „censor.net“.

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