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Zum 76. Jahrestag des Tages der Union. In Naypyitaw marschiert die  Ehrengarde.

© dpa/Aung Shine Oo

Gräueltaten in Myanmar: 16.000 Menschen in Gewahrsam

Die Vereinten Nationen veröffentlichen einen Bericht über die Gewalt der Militärdiktatur und sprechen von einer Katastrophe.

Das UN-Menschenrechtsbüro hat die Gewalt der Militärdiktatur in Myanmar gegen Gegner des Regimes scharf verurteilt. „Zwei Jahre nach dem Militärputsch schwenken die Generäle in eine Politik der verbrannten Erde ein, um die Opposition auszulöschen“, teilte der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, am Freitag in Genf mit. „Es sind dringend konkrete Maßnahmen erforderlich, um diese schwärende Katastrophe zu beenden.“

Der Leiter des Myanmar-Teams im UN-Menschenrechtsbüro, James Rodehaver, warf der Junta vor, die Opposition mit militärischen Mitteln zu bekämpfen. Unter anderem könnten Menschen, die in sozialen Medien einen regimekritischen Beitrag mit „Gefällt mir“ versehen, für vier Jahre ins Gefängnis gesteckt werden.

Zwei Jahre nach dem Militärputsch wollen die Generäle die Opposition auslöschen.

Volker Türk, UN-Hochkommissar für Menschenrechte

Das Militär des südostasiatischen Landes hatte die demokratisch gewählte Regierung unter der De-Fakto-Führung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi gestürzt. Die 77-Jährige wurde zu mehr als 25 Jahren Gefängnis verurteilt.

Nach Angaben von Rodehaver sind mindestens 16.000 Menschen in Gewahrsam. Angehörige und Hilfsorganisationen wüssten vielfach nicht, wo und unter welchen Bedingungen sie festgehalten werden. Der Bericht dokumentiert zahlreiche Menschenrechtsverletzungen in den zwölf Monaten bis Ende Januar 2023.

Mindestens 2940 Menschen seien ums Leben gekommen. Das Militär bombardiere und beschieße Schulen, Kliniken und ganze Dörfer, und mache sie dem Erdboden gleich, um Rebellenarmeen von Nachschub und Nahrungsmitteln abzuschneiden. (dpa)

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