Große Rotation angekündigt: Ukraine zieht Botschafter Makeiev offenbar aus Deutschland ab

Die ukrainische Regierung zieht ihren Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, Medienberichten zufolge ab. Seine Entlassung sei Teil einer größeren Rotation von Diplomaten, berichtet die „Europäische Prawda“. Die „Bild“-Zeitung meldet, dass sie die Informationen bestätigt bekommen hat.

Makeievs Nachfolger soll demnach Jewhen Kornijtschuk, bislang Botschafter in Israel, werden. Der „Europäischen Prawda“ zufolge sei es eine große Überraschung, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ihn für einen Deutschland-Experten hält.

Demnach habe der ehemalige Botschafter Andrij Melnyk, der rund ein halbes Jahr nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine nach sieben Jahren aus Berlin abgezogen worden war, die Arbeit seines Nachfolgers „systematisch kritisiert“. Das habe die Bewertung durch die Selenskyj-Regierung beeinflusst.

Oleksii Makeiev ist seit zwei Jahren Botschafter in Deutschland. Sein Vorgänger Melnyk, für seine direkte Art bekannt, wurde daraufhin ukrainischer Botschafter in Brasilien.

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Im Zuge der Diplomaten-Rotation wird Melnyk nun dem Bericht zufolge UN-Botschafter. Insgesamt sollen 40 ukrainische Botschafter-Posten ausgetauscht werden. Eine Rotation in dieser Größenordnung hat es laut „Europäischer Prawda“ in der Ukraine noch nie gegeben.

Melnyk selbst hatte Makeiev im Mai 2023 scharf kritisiert. „Er sollte sein Gesäß hochkriegen, bei überlebenswichtigen Themen wie deutschen Kampfjets und Kriegsschiffen sowie einem Nato-Beitritt endlich lautstark werden und Ergebnisse liefern“, sagte Melnyk in einem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Melnyk forderte Makeiev darin außerdem auf, die berechtigte Kritik aus Kiew ernster zu nehmen. (Tsp)