
© dpa/-
„Jeder ist müde von diesem Krieg“: Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko schließt Gebietsabtrennungen nicht aus
Vitali Klitschko, Bürgermeister von Kiew, hat den Menschen in der Ukraine eine große Kriegsmüdigkeit attestiert und die Notwendigkeit für Verhandlungen mit Russland betont.
Stand:
Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hat den Menschen in der Ukraine eine große Kriegsmüdigkeit attestiert und die Notwendigkeit für Verhandlungen mit Russland betont. Infolge des seit fast dreieinhalb Jahren andauernden russischen Angriffskriegs sei „jeder in unserem Staat, in unserem Land müde von diesem Krieg“, sagte Klitschko am Freitag der „Bild“-Zeitung in Kiew.
Der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt plädierte für eine „diplomatische Lösung“ mit Russland, bei der Gebietsabtretungen nicht ausgeschlossen wurden.
„Leider haben wir für diesen Krieg einen riesigen Preis bezahlt: Die Leben von unseren Patrioten, von unseren Soldaten, von unseren Bürgern“, fügte Klitschko hinzu. Hunderte Städte seien zerstört worden und „ein großer Teil der Ukraine ist von Russland okkupiert“.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.
Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.
Angesprochen auf die russischen Forderungen nach der Abtretung ukrainischer Gebiete sagte Klitschko, es sei noch „viel zu früh“, um darüber zu sprechen. Letztlich müsse Präsident Wolodymyr Selenskyj diese Frage beantworten und „schwierige Entscheidungen treffen“, fügte der 54-Jährige hinzu. Ein Teil der Ukrainerinnen und Ukrainer werde jedoch „nie bereit sein, einen Teil unseres Landes an Russland zu geben“.
Trump schließt „Gebietsaustausch“ nicht aus
US-Präsident Donald Trump und Kreml-Chef Wladimir Putin werden sich am kommenden Freitag im US-Bundesstaat Alaska zu Beratungen über den Ukraine-Krieg treffen. Der ukrainische Präsident Selenskyj ist zu dem Treffen bisher nicht eingeladen. Es besteht die Befürchtung, dass Trump und Putin Vereinbarungen treffen könnten, die für die Ukraine höchst nachteilig sind.
So hat Trump einen möglichen „Gebietstausch“ zwischen Russland und der Ukraine ins Spiel gebracht. Selenskyj hat ausgeschlossen, ukrainische Gebiete an Russland abzutreten.
Die Europäer fordern, dass die Ukraine nicht übergangen wird – und pochen darauf, ebenfalls an einer Friedenslösung mitzuwirken. So erklärte der französische Präsident Emmanuel Macron am Samstag: „Die Zukunft der Ukraine kann nicht ohne die Ukrainer entschieden werden.“ Er fügte hinzu, die Europäer müssten „Teil der Lösung“ sein. (AFP)
- Donald Trump
- Krieg in der Ukraine
- Russland
- Ukraine
- Vitali Klitschko
- Wladimir Putin
- Wolodymyr Selenskyj
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: