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Georgische Studenten protestieren am 13. Mai 2024 in Tiflis gegen das umstrittene Gesetz über „ausländischen Einfluss“. 

© AFP/GIORGI ARJEVANIDZE

„Im Wesen russisch“: Georgische Staatschefin legt Veto gegen umstrittenes Gesetz ein

Seit Wochen wird in Georgien gegen das Gesetz zur „ausländischen Einflussnahme“ demonstriert. Das Veto der Präsidentin dürfte am Inkrafttreten allerdings wenig ändern.

Stand:

Nach der Verabschiedung des umstrittenen Gesetzes zu „ausländischer Einflussnahme“ in Georgien hat Staatschefin Salome Surabischwili ihr Veto dagegen eingelegt.

„Heute lege ich ein Veto ein (...) gegen das Gesetz, das im Wesen russisch ist und unserer Verfassung widerspricht“, sagte die Präsidentin am Samstag in einer im Fernsehen übertragenen Erklärung. Die regierungstreuen Abgeordneten im Parlament in Tiflis verfügen allerdings über eine ausreichende Mehrheit, um das Veto der Präsidentin zu überstimmen.

Am Dienstag hatte das georgische Parlament das umstrittene Gesetz verabschiedet. Demnach müssen sich Organisationen und Medien, die zu mindestens 20 Prozent aus dem Ausland finanziert werden, in der ehemaligen Sowjetrepublik künftig als Organe registrieren lassen, welche die „Interessen ausländischer Mächte verfolgen“.

EU-Beitritt wohl nicht möglich

Kritiker sehen darin Parallelen zum Gesetz gegen „ausländische Agenten“ in Russland, das es den dortigen Behörden ermöglicht, massiv gegen kritische Medien und Organisationen vorzugehen.

Seit Wochen kommt es wegen des Gesetzes in Georgien zu Massenprotesten. Auch international hatte die Verabschiedung des Gesetzes Kritik ausgelöst. Die EU, die UNO und die Nato riefen die Regierung in Tiflis zum Kurswechsel auf. Auch die Bundesregierung forderte eine Rücknahme des Gesetzes.

Georgien ist seit Dezember offiziell EU-Beitrittskandidat. Mit dem neuen Gesetz ist eine europäische Zukunft für das Kaukasusland aber kaum vorstellbar. (AFP)

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