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Jury-Auswahl in Delaware: Präsident Biden bekundet vor Prozessbeginn „grenzenlose Liebe“ zu Hunter
US-Präsident Joe Biden vertraut seinem Sohn, der wegen mutmaßlich illegalen Waffenbesitzes angeklagt ist. Der Prozess in Delaware ist eins von zwei Strafverfahren gegen Hunter Biden.
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US-Präsident Joe Biden hat kurz vor dem Beginn eines Prozesses gegen seinen Sohn Hunter wegen mutmaßlich illegalen Waffenbesitzes seine „grenzenlose Liebe“ zu dem 54-Jährigen bekundet. Biden brachte in einer schriftlichen Erklärung auch sein „Vertrauen“ in seinen Sohn und „Respekt für seine Stärke“ zum Ausdruck.
Hunter Biden traf unterdessen am Montagmorgen (Ortszeit) in Begleitung seiner Ehefrau bei dem Gericht in Wilmington im US-Bundesstaat Delaware ein. Auch First Lady Jill Biden, die am Montag ihren 73. Geburtstag hatte, traf dort ein. Der Prozess gegen den Präsidentensohn sollte wenig später beginnen. Zunächst stand die Auswahl der Geschworenen an.
Als Präsident wolle er ein aktuelles Verfahren vor einem Bundesgericht nicht kommentieren, „aber als Vater habe ich grenzenlose Liebe zu meinem Sohn“, unterstrich Biden am Montag
Hunter Biden wird in dem Verfahren beschuldigt, im Jahr 2018 kurzzeitig einen Revolver besessen zu haben, obwohl ihm dies als damaligem Konsumenten illegaler Drogen verboten war. Die Anklage wirft ihm zudem vor, diesen Drogenkonsum beim Ausfüllen von Dokumenten zum Erwerb der Waffe verschwiegen zu haben. Der Präsidentensohn hat auf nicht schuldig plädiert.

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Der Fall in Delaware ist eines von zwei Strafverfahren, mit denen Hunter Biden konfrontiert ist. Anfang Dezember wurde er auch im Bundesstaat Kalifornien angeklagt, weil er Bundessteuern für mehrere Jahre nicht ordnungsgemäß gezahlt haben soll. Zuvor waren jahrelang Ermittlungen gegen ihn gelaufen.
Eine Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft zur Umgehung von Gerichtsverfahren scheiterte im Juli 2023. Mitte August ernannte US-Justizminister Merrick Garland einen Sonderermittler in dem Fall. Im September und Dezember folgten dann die Anklagen in Delaware und Kalifornien.
Der Präsidentensohn steht aber nicht nur im Visier der Justiz, sondern auch der oppositionellen Republikaner, die mit ihren Attacken gegen Hunter Biden seinem Vater schaden wollen. Präsident Biden will bei der Wahl im November für eine zweite Amtszeit kandidieren.
Als Bidens Herausforderer werden die Republikaner voraussichtlich Ex-Präsident Donald Trump nominieren - obwohl dieser am Donnerstag von einer Jury in einem historischen New Yorker Strafprozess schuldig befunden worden war, per Fälschung von Geschäftsunterlagen eine Schweigegeldzahlung an die frühere Pornodarstellerin Stormy Daniels vertuscht zu haben. (AFP, dpa)
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