
© AFP/VALENTINE CHAPUIS
„Kein Mangel, aber eine angespannte Lage“: Frankreich warnt vor knappem Vorrat an Abtreibungspillen
Aufgrund von Lieferverzögerungen sind Abtreibungspillen in französischen Apotheken aktuell teils nicht verfügbar. Ein Exportverbot soll dem entgegenwirken.
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Während in den USA ein Rechtsstreit über sie geführt wird, werden in französischen Apotheken die Abtreibungspillen knapp. Es herrsche „kein Mangel, aber eine angespannte Lage“, sagte Gesundheitsminister François Braun am Mittwoch dem Sender RMC.
Die Vorräte für die nächsten drei Monate seien aber gesichert, fügte er hinzu. Sollten einzelne Apotheken keine Abtreibungspillen haben, könnten Betroffene sich an Gesundheitszentren wenden, in denen Abtreibungen vorgenommen werden, fügte er hinzu.
Laut der französischen Medikamentenbehörde hatte der Pharmahersteller Nordic Pharma bereits Ende 2022 Lieferverzögerungen bei der Abtreibungspille Gymiso (Misoprostol) gemeldet. Die Behörde hatte deswegen ein Exportverbot für die Abtreibungspille verhängt.
„Die Schwierigkeiten lösen sich, derzeit werden mehrere zehntausend Packungen Gymiso ausgeliefert“, betonte die Behörde. Zudem sollten Abtreibungspillen aus Italien importiert werden.
Der Hohe Rat für Gleichstellung hatte am Dienstag davor gewarnt, dass eine mangelnde Versorgung mit Abtreibungspillen den Zugang zum Schwangerschaftsabbruch und damit die Rechte der Frauen erheblich einschränken könne. In Frankreich werden etwa 70 Prozent der Schwangerschaftsabbrüche medikamentös eingeleitet. (AFP)
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