zum Hauptinhalt
Ein Blick auf die zerstörte Antoniwskyi-Brücke über den Fluss Dnipro nach dem Rückzug Russlands aus Cherson.

© REUTERS / Reuters/Stringer

Keine Bestätigung aus Kiew: Ukrainische Truppen dringen offenbar an Ostufer des Dnipro vor

Ukrainische Soldaten sollen in Cherson an das Ostufer des Dnipro-Flusses übergesetzt haben. Das Verteidigungsministerium in Kiew hat den Vorstoß bisher nicht bestätigt.

Stand:

Bis zu 49 ukrainische Soldaten sollen in Cherson an das Ostufer des Dnipro-Flusses übergesetzt haben und sich Kämpfe mit dort stationierten Russen geliefert haben, berichten mehrere russische Militärblogger. Die US-amerikanische Denkfabrik „Institute for the Study of War“ (ISW) bezieht sich in ihrem neuesten Lagebericht auf Berichte von Dienstag.

Demnach sollen die ukrainischen Einheiten nahe der Ortschaft Kosatschi Laheri mit bis zu sieben Booten auf das Ostufer gelangt und bis zu 800 Meter tief ins Landesinnere vorgerückt sein. Dort hätten sie sich Kämpfe mit russischen Soldaten geliefert, die, wie ein Militärblogger berichtet, aufgrund einer Truppenverschiebung derzeit geschwächt seien. Den Besatzungstruppen sei es allerdings gelungen, die Ukrainer an das Ufer zurückzudrängen.

Das ukrainische Verteidigungsministerium hat den Vorstoß auf Nachfrage noch nicht bestätigt. Man habe noch keine Bestätigung des Generalstabs, sagte Vizeverteidigungsministerin Hanna Maliar in einem TV-Interview.

Laut Berichten in sozialen Netzwerken haben die ukrainischen Einheiten mindestens drei Russen gefangen genommen. Der „X“-Nutzer „wartranslated“ berichtet von dem Verschwinden einer 18-köpfigen Gruppe, nachdem die Ukrainer sie mittels erbeuteten Funkgeräten in einen Hinterhalt locken konnten. Bestätigt sind die Berichte noch nicht.

Der Chef der Besatzungsverwaltung habe versucht, den ukrainischen Angriff herunterzuspielen, heißt es in dem ISW-Lagebericht. Er habe behauptet, dass die ukrainischen Boote an der Überfahrt gehindert wurden. Russische Militärblogger berichten allerdings anderes.

Zudem würden Aufnahmen der Nasa Feuer in der Gegend zeigen, was darauf hindeute, dass auch Artillerie eingesetzt wurde, analysieren die ISW-Experten. Ob die Ukraine eine dauerhafte Präsenz am Ostufer des Dnipro errichten konnte, halten sie allerdings noch für fraglich. 

Erst Ende Juni waren ukrainische Truppen einige Kilometer flussabwärts mit Schnellbooten über den Dnipro gekommen und haben russische Einheiten in die Flucht geschlagen. (tsp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })