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Die Fotografin Raneen Sawafta wurde von israelischen Siedlern angegriffen.

© AFP/JAAFAR ASHTIYEH

Knüppel, Steine, Schläge: Siedler verletzen Journalisten und Palästinenser bei Angriff im Westjordanland

Israelische Siedler gehen im Westjordanland laut Augenzeugen mit Knüppeln und Steinen auf eine Gruppe von Palästinensern los. Dabei schlagen sie offenbar auch Journalisten nieder, die als solche zu erkennen waren.

Stand:

Israelische Siedler haben Augenzeugen zufolge im besetzten Westjordanland eine Gruppe von Palästinensern, Aktivisten und Journalisten angegriffen. Unter den Verletzten waren auch eine Reporterin und ein Sicherheits-Mitarbeiter der Nachrichtenagentur Reuters. Die Angreifer seien mit Stöcken und Knüppeln bewaffnet gewesen und hätten Steine geworfen. Der Vorfall am Samstag ereignete sich in der Nähe des palästinensischen Dorfes Beita, südlich der Stadt Nablus.

Etwa 30 Dorfbewohner und Aktivisten sowie rund zehn Journalisten hatten sich den Angaben zufolge zur Ernte von Oliven versammelt, als Dutzende Männer von einem nahegelegenen Siedler-Außenposten herabkamen und angriffen.

Der israelische Menschenrechtsaktivist Jonathan Pollak, der Zeuge des Vorfalls wurde, sprach von rund 50 maskierten Siedlern. Diese hätten die Reuters-Fotografin Raneen Sawafta geschlagen und weiter mit Steinen beworfen, als sie bereits am Boden gelegen habe. Auch ihr Begleiter Grant Bowden sei geschlagen worden, als versucht habe, sie zu schützen. Beide hätten Helme und Schutzwesten mit der gut sichtbaren Aufschrift „Presse“ getragen. Sie seien in ein Krankenhaus gebracht worden.

Reuters forderte die israelischen Behörden auf, den Vorfall zu untersuchen und Verantwortliche zur Rechenschaft zu ziehen. Die israelische Armee erklärte, sie habe nach Berichten über eine Konfrontation Soldaten zum Ort des Geschehens geschickt. Augenzeugen sagten indes, sie hätten keine Soldaten gesehen.

Die Polizei und der für die Siedlungen in der Region zuständige Regionalrat von Schomron gaben zunächst keine Stellungnahme ab. Das Gebiet gilt seit Jahren als Brennpunkt für Gewalt von Siedlern. Siedler-Außenposten sind Ansammlungen von Wohnwagen oder festeren Bauten, die keine Genehmigung der israelischen Behörden haben. Palästinenser und die meisten Staaten betrachten jegliche Siedlungen nach internationalem Recht als illegal, was Israel jedoch bestreitet. (Reuters)

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