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Konflikt mit Indien: Pakistan testet zweite Rakete innerhalb weniger Tage
Die Lage zwischen den Atommächten Pakistan und Indien droht weiter zu eskalieren. Die Armee sei „voll einsatzbereit“, erklärte Pakistans Ministerpräsident nach einem weiteren Raketentest.
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Inmitten starker Spannungen mit Indien hat die pakistanische Armee nach eigenen Angaben erneut eine Rakete getestet. „Der erfolgreiche Teststart zeigt deutlich, dass die pakistanische Verteidigung in guten Händen ist“, erklärte Ministerpräsident Shehbaz Sharif am Montag. Die Armee sei „voll einsatzbereit“, um die nationale Sicherheit zu verteidigen. Die pakistanische Regierung hatte in der vergangenen Woche vor einem angeblich unmittelbar bevorstehenden Angriff Indiens gewarnt.
Der Raketentest am Montag „diente der Sicherung der Einsatzbereitschaft der Truppen und zur Bestätigung der wichtigsten technischen Parameter wie dem hochentwickelten Navigationssystem und der verbesserten Genauigkeit“, erklärte das Militär weiter. Die Boden-Boden-Rakete habe eine Reichweite von 120 Kilometern. Pakistan hatte vor dem Hintergrund des Konflikts mit Indien bereits am Samstag den erfolgreichen Teststart einer Boden-Boden-Rakete gemeldet, die laut Armee eine Reichweite von 450 Kilometern hatte.
Unterdessen reiste der iranische Außenminister Abbas Araghtschi am Montag nach Islamabad, um in dem Konflikt zu vermitteln. Pakistans Regierung lege freundlich gesinnten Staaten seine Sicht der Dinge dar, sagte Informationsminister Attaullah Tarar vor Journalisten im pakistanischen Teil Kaschmirs.
Indien wirft Pakistan Unterstützung eines Anschlags vor
Die Beziehungen zwischen Iran und Pakistan gelten als komplex: Sie reichen von strategischer Partnerschaft und wirtschaftlicher Zusammenarbeit bis zu wiederkehrenden politischen Spannungen. Der Iran, der unter internationalen Sanktionen leidet, sucht auch die Nähe zu Indien. Ein zentrales Projekt bleibt der gemeinsam geplante Ausbau des Hafens Tschahbahar – als Gegengewicht zu Chinas wachsendem Einfluss in der Region.
Indien wirft Pakistan die Unterstützung eines Anschlags vor, bei dem im April im indischen Teil Kaschmirs 26 Touristen erschossen wurden. Die pakistanische Regierung weist die Vorwürfe zurück. Die Spannungen zwischen den beiden rivalisierenden Atommächten sind seit dem Anschlag wieder gefährlich hoch.
Die Region Kaschmir im nördlichen Himalaya ist seit der Unabhängigkeit Indiens und Pakistans 1947 geteilt. Beide Länder beanspruchen Kaschmir für sich und führten bereits zwei Kriege um das Gebiet.
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