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Beamter gestand Fälschung: Serbien genehmigte Bau von Trump-Hotel mit gefälschten Dokumenten
Trumps Schwiegersohn Jared Kushner plant ein Luxushotelprojekt in Europa. Noch vor den Bauarbeiten in Belgrad kommt raus: Ein entscheidendes Dokument ist gefälscht.
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Der Bau eines Luxushotelprojekts der Familie des US-Präsidenten Donald Trump in Serbien beruht auf einem gefälschten Dokument, wie die „New York Times“ berichtet. Dem Bericht zufolge ist ein zentrales Dokument, auf das sich die serbische Regierung bei der Aushandlung des Deals stützte, von Beamten gefälscht worden.
Es diente als Grundlage dafür, einen ehemaligen Komplex des Verteidigungsministeriums abzureißen, an dessen Stelle das Hotel entstehen sollte.
Wie die „New York Times“ weiter berichtet, planen Trumps Schwiegersohn Jared Kushner und seine Geschäftspartner, auf dem Gelände einen Luxuswohn- und Geschäftskomplex zu errichten, inklusive des ersten Trump International Hotels in Europa.
Doch nun habe der Leiter der serbischen Agentur zum Schutz kultureller Denkmäler, Goran Vasic, den Behörden gestanden, ein Dokument gefälscht zu haben, das den Abriss erst ermöglichte.
Die serbische Regierung habe das Bauprojekt von Jared Kushner genehmigt, noch bevor sie offiziell die Aufhebung des Denkmalschutzes für den ehemaligen Komplex des Verteidigungsministeriums beantragt habe. Dieser war 1999 bei einem NATO-Bombenangriff schwer beschädigt worden.
Das Dokument habe dabei als juristische Grundlage für die Aufhebung des Schutzes gedient. Vasic sei nun in Serbien wegen Amtsmissbrauchs und Fälschung offizieller Dokumente angeklagt worden, schreibt die „New York Times“.
Protestwellen in der serbischen Hauptstadt
Jared Kushners Unternehmen „Affinity Partners“ habe unterdessen erklärt, mit der Aufhebung des Denkmalschutzes nichts zu tun gehabt zu haben. Die Bauarbeiten für das Hotelprojekt hätten noch nicht begonnen und das weitere Vorgehen unklar, so das Unternehmen laut „New York Times“.
Dem Bericht zufolge habe der Abriss des historischen Gebäudes zu Demonstrationen in Belgrad geführt – zuletzt im März am 26. Jahrestag der Nato-Bombardierung. Oppositionspolitiker im serbischen Parlament hätten zudem das gefälschte Dokument als Beweis für Korruption gesehen, so die „New York Times“.
Donald Trump Jr., der älteste Sohn von Präsident Trump, habe Serbien in den letzten Monaten zweimal besucht, um seine Unterstützung für Präsident Aleksandar Vucic zu zeigen, der wegen anhaltender Proteste gegen Korruption und Machtmissbrauch im Land massiv unter Druck steht. Es ist eben jene Regierung, die das lukrative Hotelprojekt der Trump-Familie zügig genehmigt habe.
Der ehemalige Ethikanwalt des Weißen Hauses, Richard W. Painter, schrieb zu dem Vorgang auf X: „Das erweckt den Eindruck, wenn nicht sogar die Realität, dass die Außenpolitik der Vereinigten Staaten von den Geschäftsinteressen des Präsidenten und seiner Familie beeinflusst wird.“ (Tsp)
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