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Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am 18.03.2024 in Moskau.

© dpa/Alexander Zemlianichenko

Kreml widerspricht Trump-Plan: Moskau will besetzte Regionen in der Ukraine vollständig haben

Die USA wollen offenbar die Front einfrieren, um den Ukrainekrieg zu beenden. Kremlsprecher Peskow sagt nun aber, dass Russland die besetzten Gebiete komplett kontrollieren will.

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Mehrere US-Medien haben über einen US-Friedensplan berichtet, der Russland die bisherigen Eroberungen und die annektierte Krim zusprechen würde. Neben der Halbmeerinsel wären das fast die gesamte Oblast Luhansk, große Teile von Donezk und weite Teile von Cherson und Saporischschja. Doch damit will sich der Kreml offenbar nicht zufriedengeben.

Russland ist nach Angaben von Sprecher Dmitri Peskow zu einem Waffenstillstand und Friedensabkommen mit der Ukraine nur bereit, wenn Kiew auf die von Moskau annektierten Gebiete vollständig verzichtet.

„Es gibt vier Regionen, die in unserer Verfassung enthalten sind. Die ukrainische Armee muss ihre Waffen niederlegen und sich zurückziehen. Wenn sie dies tut, werden die militärischen Operationen sofort eingestellt“, behauptete Peskow im Interview des französischen Nachrichtenmagazins „Le Point“.

Dabei geht es um die von Russland teilweise besetzten Regionen Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson. „Diese Regionen sind alle vier in unserer Verfassung als integraler Bestandteil Russlands verankert“, sagte Peskow.

Nach der Annexion der Schwarzmeer-Halbinsel Krim 2014 hatte Russland 2022 nach umstrittenen Volksabstimmungen auch die genannten vier ukrainischen Gebiete zu seinen Regionen erklärt. Außer der Krim kontrolliert Russland aber keines der Gebiete vollständig. „In diesen Regionen gibt es noch Gebiete, die aus unserer Sicht vom derzeitigen Kiewer Regime besetzt sind“, sagte Peskow. Was hindere die Ukraine daran, sich militärisch aus diesen vier Regionen zurückzuziehen und den Kampf einzustellen, fragte der Kremlsprecher.

Kreml stimmt US-Präsident Trump zu: Die Ukraine verlor die Krim vor Jahren

Außerdem hat der Kreml einer Aussage von US-Präsident Donald Trump zugestimmt, wonach die Ukraine die Krim vor Jahren verlor. „Das stimmt vollkommen mit unserem Verständnis überein, was wir seit langer Zeit sagen“, sagte Peskow am Donnerstag in Moskau. Trump hatte am Mittwoch in seinem Onlinedienst Truth Social geschrieben, die Krim sei „seit Jahren verloren“, die Wiedererlangung durch die Ukraine werde „nicht einmal mehr diskutiert“.

Die ukrainische Regierung hatte wiederholt ausgeschlossen, die Krim im Zuge eines Abkommens mit Moskau abzutreten. Doch nach Trumps Darstellung hängt ein Kriegsende nun allein vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ab. „Ich glaube, wir haben einen Deal mit Russland“, sagte der US-Präsident in Washington vor Journalisten. „Wir müssen eine Einigung mit Selenskyj erzielen.“ (dpa/AFP/Tsp)

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