
© IMAGO/ITAR-TASS
Krieg statt Gefängnis: Russischer Ex-Bürgermeister landet auf Fahndungsliste des Kremls – und geht dann an die Front
Im Gegenzug für Straferlass rekrutiert Russland Straftäter und Verdächtige. Ein gesuchter russischer Ex-Bürgermeister hat sich nun ebenfalls den russischen Truppen angeschlossen.
Stand:
Vergangenen Monat setzte die russische Regierung Rustjam Abuschajew, seines Zeichens ehemaliger Bürgermeister einer Stadt in der Region Primorje, wegen angeblicher Betrugsdelikte auf die staatliche Fahndungsliste. Das berichtet das russische Exil-Medium „Meduza“.
Nun hat sich der Gesuchte offenbar den russischen Truppen angeschlossen. Am Sonntagabend postete Abuschajew ein Video, das ihn in Tarnkleidung und mit einer Waffe zeigt, heißt es in dem „Meduza“-Bericht weiter. In der Bildunterschrift schrieb er, er befinde sich derzeit in der „militärischen Sondereinsatzzone“.
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„Ich habe die Entscheidung, hierher zu kommen, schon vor langer Zeit getroffen, aber nachdem ich an Veranstaltungen für die Familien von Wehrpflichtigen teilgenommen habe, war es mir ein besonderes Bedürfnis“, fügte er hinzu. Wo er sich genau befinde, gab der ehemalige Bürgermeister nicht an.
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Auch Verdächtige werden für den Ukrainekrieg eingezogen
Russland rekrutiert für seine Invasion in der Ukraine immer wieder Straftäter. Im Gegenzug wird ihnen ein Straferlass in Aussicht gestellt.
Im August 2022 erklärte Olga Romanowa, die Leiterin der Nichtregierungsorganisation „Russia Behind Bars“, dass die russischen Behörden nicht nur Gefangene, sondern auch Verdächtige in Strafverfahren einziehen würden.
Wagner-Gruppe verspricht: Straffreiheit gegen Kriegseinsatz
Auch der Gründer und Chef der Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hatte in Gefängnissen Tausende verurteilte Straftäter rekrutiert, um sie in der Ukraine einzusetzen. Prigoschin saß zu Sowjet-Zeiten selbst unter anderem wegen Raubes neun Jahre im Gefängnis, bevor er in den 90er Jahren Unternehmer wurde und nach eigenen Angaben 2014 seine Privatarmee gründete.
Im Krieg in der Ukraine erlaubte die russische Regierung dem Wagner-Chef, Strafgefangene zu rekrutieren und sie mit Panzern, Flugzeugen und Raketenabwehrsystemen auszurüsten - Straffreiheit gegen Kriegseinsatz.
Inzwischen nimmt das Verteidigungsministerium einer Gefangenenrechtsorganisation zufolge die Rekrutierung aber selbst vor. Nach US-Schätzungen folgten der Werbung rund 40.000 Männer, die teils wegen Schwerverbrechen verurteilt waren.
Anfang Januar wurden die ersten nach ihrem sechsmonatigen Militäreinsatz wieder auf freien Fuß gesetzt. (Tsp, Reuters)
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