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Schwedens Polizeichefin Petra Lundh spricht auf einer Pressekonferenz.

© Imago/TT/Lars Schröder

Kriminalität in Schweden: Polizei zählt 17.500 aktive Bandenmitglieder

Das Land mit seinen rund elf Millionen Einwohnern ringt seit Jahren mit Gangs, häufig geht es um das Drogengeschäft. Jetzt stellt die Polizeichefin des EU-Staats ein aktuelles Lagebild vor.

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Es sind alarmierende Zahlen aus dem Norden Europas: Rund 67.500 Menschen in Schweden haben Verbindungen zu kriminellen Gangs. 17.500 von ihnen seien aktive Bandenkriminelle, weitere 50.000 bewegten sich in ihrem unmittelbaren Umfeld, teilte die schwedische Polizei in einem aktuellen Lagebild zu dem seit Jahren bestehenden Problem mit kriminellen Netzwerken im Land mit.

„Wir sehen, dass wir weiterhin eine viel zu große Gruppe an Personen haben, die entweder aktive Bandenkriminelle sind oder Verbindungen zu ihnen haben“, erklärte Schwedens Polizeichefin Petra Lundh.

Die Polizei arbeite intensiv daran, dieser die Gesellschaft bedrohenden Kriminalität entgegenzuwirken – um die Rekrutierung neuer Bandenmitglieder zu stoppen, seien aber auch andere Teile der Gesellschaft gefragt, von den Vorschulen über die Schulen bis hin zu den Sozialdiensten.

Bandenchefs aus Schweden verstecken sich im Ausland

Das 11-Millionen-Einwohnerland Schweden ringt seit mehreren Jahren mit kriminellen Gangs, die sich unter anderem Machtkämpfe um die Markthoheit im Drogengeschäft liefern. Die meisten der aktiven Kriminellen im Land leben dem Lagebild zufolge in den drei Großstadtregionen Stockholm, Göteborg und Malmö.

81 Prozent davon sind demnach ausschließlich schwedische, elf Prozent ausschließlich ausländische und 8 Prozent doppelte Staatsbürger. 94 Prozent von ihnen sind männlich, und etwa jeder 20. der Kriminellen ist noch minderjährig.

Viele hochrangige Gang-Mitglieder haben sich darüber hinaus ins Ausland abgesetzt. Gleich mehrere davon konnten zuletzt in Zusammenarbeit mit den entsprechenden Ländern nach Schweden ausgeliefert werden. Dort könne man sie nun für ihre Verbrechen zur Rechenschaft ziehen, erklärte Lundh. (dpa)

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