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Oberst Assimi Goita, Anführer der Militärjunta in Mali.

© REUTERS/Francis Kokoroko

Kritik an Militärmachthabern: Juntachef Assimi Goita entlässt Ministerpräsidenten und Regierung in Mali

Choguel Kokalla Maiga hatte zuvor den Mangel an Klarheit hinsichtlich geplanter Neuwahlen kritisiert. Seit aufeinanderfolgenden Putschen in den Jahren 2020 und 2021 ist das Militär an der Macht.

Stand:

Nach Kritik an den Militärmachthabern in Mali hat der Juntachef am Mittwoch den zivilen Regierungschef des westafrikanischen Landes und dessen Regierung entlassen.

Die Verpflichtungen des Ministerpräsidenten Choguel Kokalla Maiga und der Regierungsmitglieder „sind beendet“, hieß es in einem von Juntachef Assimi Goita erlassenen Dekret.

Dieses wurde vom Generalsekretär der Präsidentschaft im Staatsfernsehen ORTM verlesen. Auch einige wichtige Persönlichkeiten der Junta wie der Verteidigungsminister Sadio Camara sind Kabinettsmitglieder.

In dem von dschihadistischer und separatistischer Gewalt geplagten Mali ist das Militär seit aufeinanderfolgenden Putschen in den Jahren 2020 und 2021 an der Macht. Maiga war nach dem zweiten Putsch von den Militärherrschern zum Ministerpräsidenten ernannt worden, allerdings galt er als isoliert auf seinem Posten und mit wenig Gestaltungsspielraum ausgestattet.

Die Militärjunta hatte im Juni 2022 angekündigt, Wahlen zu organisieren und die Macht bis Ende März 2024 wieder in zivile Hände zu übergeben. Später wurden die Wahlen auf unbestimmte Zeit verschoben.

Maiga hatte am Samstag öffentlich den Mangel an Klarheit hinsichtlich des Übergangs verurteilt. Die Verwirrung könne „ernsthafte Herausforderungen und das Risiko eines Rückschritts“ mit sich bringen, sagte der 66-Jährige. (AFP)

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