
© dpa/Yorick Jansens
Kurz nach großer Militärübung: Drohnen über belgischer Nato-Basis gesichtet
Über dem belgischen Militärstützpunkt Kleine-Brogel wurden mehrere Drohnen entdeckt. Unbestätigten Berichten zufolge lagern auf der Luftwaffenbasis US-Atomwaffen.
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Über der belgischen und von der Nato genutzten Militärbasis Kleine-Brogel sind mehrere Drohnen gesichtet worden. „Das Erkennungssystem funktioniert“, schrieb Belgiens Verteidigungsminister Theo Francken auf der Plattform X. „Die Ermittlungen laufen.“ Man werde sich kommende Woche mit der Polizei treffen, um die Bedrohung zu analysieren sowie die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Drohnenpiloten zu finden und festzunehmen.
Der Militärstützpunkt im flämischen Kleine-Brogel war im Oktober Teil des jährlichen Nato-Manövers zur Verteidigung des Bündnisgebiets mit Atomwaffen mit etwa 2000 Militärs. Unbestätigten Berichten zufolge ist der Luftwaffenstützpunkt einer der Orte in Europa, an dem US-Atomwaffen lagern.
Es ist nicht die erste Drohnensichtung über einem belgischen Militärstützpunkt. Anfang Oktober hätten mehrere Flugobjekte den Armeestandort Elsenborn nahe der belgisch-deutschen Grenze überflogen, sagte eine Sprecherin des belgischen Verteidigungsministeriums damals der Nachrichtenagentur AFP.
„Sicher ist, dass die lokale Polizei mehrere Drohnen gesichtet hat, sowohl auf der belgischen als auch auf der deutschen Seite“, sagte Belgiens Verteidigungsminister Theo Francken dem Sender RTBF. Die Behörden leiteten demnach Ermittlungen ein.
In den vergangenen Wochen haben Drohnenüberflüge in mehreren europäischen Ländern für Besorgnis gesorgt. Mehrere europäische Länder meldeten Sichtungen über Militäreinrichtungen – auch Deutschland. Zudem sorgten Drohnensichtungen für Unterbrechungen im zivilen Flugverkehr – zuletzt in Berlin.
Zwar wurden die Drohnen nicht identifiziert, doch vermuten mehrere europäische Regierungen Russland hinter den Vorfällen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warf Russland vor, mit Drohnenflügen die Lage in Europa destabilisieren zu wollen. Russland benutze seine Schattenflotte nicht nur, um mit dem Öltransport auf den Tankern den Krieg zu finanzieren, sondern auch für Drohnenstarts von diesen Tankern, sagte er unter Berufung auf Angaben seines Auslandsgeheimdienstes. Moskau bestreitet jede Verwicklung. (Tsp/dpa/AFP)
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