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Die zwanzig israelischen Geiseln, die derzeit noch am Leben sein könnten (v.l.n.r. und o.n.u.): Matan Angrest, Ariel Cunio, David Cunio, Gali Berman, Ziv Berman,  Elkana Bohbot, Rom Braslavski, Nimrod Cohen, Evyatar David, Guy Dilboa Dalai, Maxim Herkin, Eitan Horn, Bar Kupershtein, Omri Miran, Eitan Mor, Segev Kalfon, Yosef-Haim Ohana, Alon Ohel, Avinatan Or, Matan Zangkauker

© Montage: Tagesspiegel; Fotos: privat

Lange ersehnter Nahost-Deal: Das sind die 20 israelischen Geiseln, die noch am Leben sein könnten

Zwei Jahre mussten sie in brutaler Gefangenschaft von Hamas und Islamischem Dschihad ausharren. 20 von einst rund 250 Geiseln könnten noch am Leben sein. Das sind die Männer, die nun freikommen sollen.

Stand:

Gerade erst hatte sich der 7. Oktober zum zweiten Mal gejährt, da verkündete US-Präsident Donald Trump den Durchbruch, den so viele so lange herbeigesehnt hatten. Israel und die islamistische Hamas einigten sich demzufolge nach tagelangen indirekten Verhandlungen in Ägypten in der Nacht zu Donnerstag auf die Umsetzung der ersten Phase des von Trump vorgelegten Gaza-Plans.

Alle noch lebenden und toten israelischen Geiseln sollen freikommen. 20 Männer sind mutmaßlich noch am Leben. Unter anderem die israelische NGO „Hostages and Missing Families Forum“, die seit zwei Jahren für die Freilassung der Geiseln kämpft und Angehörige unterstützt, hat die Namen der vermutlich Überlebenden zusammengetragen.

Matan Angrest

Matan Angrest

© REUTERS/Courtesy of Bring Them Home Now

Während des Hamas-Überfalls am 7. Oktober war der heute 22-Jährige als Soldat im Dienst. Er wurde laut einem Bericht der „Jüdischen Allgemeinen“ aus einem Panzer entführt. Videoaufnahmen sollen demnach zeigen, dass er damals schwer verletzt wurde, Verbrennungen und Knochenbrüche erlitt. Sein Zustand soll lebensbedrohlich sein.

Ariel Cunio

Ariel Cunio

© privat

Der 28-Jährige wurde aus dem Kibbuz Nir Oz entführt – gemeinsam mit seiner Freundin Arbel Yehud. Sie war im vergangenen Januar freigekommen.

David Cunio

David Cunio

© REUTERS/Courtesy of Bring Them Home Now

Er ist Ariel Cunios Bruder und wurde ebenfalls am 7. Oktober aus Nir Oz entführt – ebenso wie seine Frau Sharon und seine Töchter Emma und Yuli. Die Familie des 35-Jährigen kam im Zuge eines Deals nach 52 Tagen frei. David Cunio ist vielleicht die bekannteste Geisel – als Schauspieler war er im Jahr 2013 mit seinem Zwillingsbruder zu Gast bei der Berlinale. Sein damaliger Regisseur Tom Shoval drehte in diesem Jahr einen Dokumentarfilm über David: „A Letter to David“.

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Gali und Ziv Berman

Gali Berman

© REUTERS/Courtesy of Bring Them Home Now

Ziv Berman

© privat

Gali und Ziv Berman sind Zwillinge mit deutscher und israelischer Staatsbürgerschaft und wurden beide aus dem Kibbuz Kfar Aza entführt. Ihre Freundin Emily Damari, die ebenfalls als Geisel genommen worden war, berichtete nach ihrer Freilassung, dass sie einige Zeit der Gefangenschaft mit Ziv Berman zusammen verbrachte. Die Zwillinge, die immer unzertrennlich gewesen waren, wurden demnach an unterschiedlichen Orten festgehalten.

Elkana Bohbot

Elkana Bohbot

© Bring Them Home Now/privat

Bohbot wurde von der Hamas vom Nova-Musikfestival entführt. Anfang dieses Jahres hatte seine Familie erstmals ein Lebenszeichen von ihm erhalten. Im Mai war er in einem Propagandavideo der Hamas zu sehen, wie die „Jüdische Allgemeine“ berichtete.

Rom Braslavski

Rom Braslavski

© Bring Them Home Now/privat

Rom Braslavski war als Sicherheitsdienst beim Nova-Festival tätig, da pausierte er gerade seinen Dienst im Militär. Wie Augenzeugen berichteten, hatte er andere Festivalbesucher zu retten versucht und geriet dabei in ein Kreuzfeuer. Im April hatte der Islamische Dschihad ein Video veröffentlicht. Darin steht der 21-Jährige sichtlich unter Zwang und fordert die israelische Regierung auf, seine Befreiung zu ermöglichen. Er berichtete auch von starken Schmerzen. Braslavski hat neben der israelischen auch die deutsche Staatsbürgerschaft.

Nimrod Cohen

Nimrod Cohen

© REUTERS/Courtesy of Bring Them Home Now

Der aus Raanana stammende Cohen befand sich am 7. Oktober in einem Panzer, der von einer Granate getroffen wurde. Nur er und ein anderer Soldat überlebten. Cohen wurde direkt aus dem Panzer entführt, wie die „Jüdische Allgemeine“ berichtet.

Evyatar David und Guy Gilboa-Dalal

Evyatar David

© REUTERS/Courtesy of Bring Them Home Now

Die beiden besten Freunde waren vom Nova-Festival entführt worden. Evyatar David ist Musiker. Lange gab es von beiden kein Lebenszeichen. Im August zwang die Hamas David, für ein Propagandavideo sein eigenes Grab zu schaufeln.

Maxim Herkin

Maxim Herkin

© REUTERS/Courtesy of Bring Them Home Now

Auch er wurde vom Nova-Festival entführt. Herkin stammt aus der kriegsgebeutelten Donbass-Region in der Ukraine. Er hat eine Tochter, die in Russland lebt. Wie so viele andere tauchte er laut „Jüdische Allgemeine“ in einem Propagandavideo der Hamas auf. Es wurde im April veröffentlicht.

Eitan Horn

Eitan Horn

© REUTERS/Courtesy of Bring Them Home Now

Eitan Horn ist ein Pädagoge aus Kfar Saba und war gerade zu Besuch bei seinem Bruder im Kibbuz Nir Oz, als beide entführt wurden. Sein Bruder Iair kam vergangenen Februar frei.

Bar Kupershtein

Bar Kupershtein

© REUTERS/Courtesy of Bring Them Home Now

Kupershtein arbeitete ebenfalls als Wachmann beim Nova-Festival. Auch er bemühte sich Berichten zufolge um die Rettung anderer Festivalgäste, statt sich selbst in Sicherheit zu bringen. Und auch er musste für Propagandavideos der Hamas herhalten, wie aus einem Bericht der „Jüdischen Allgemeinen“ hervorgeht.

Omri Miran

Omri Miran

© REUTERS/Courtesy of Bring Them Home Now

Der Familienvater wurde aus seinem Haus im Kibbuz Nahal Oz entführt, nachdem er sich stundenlang mit seiner Frau und seinen Kindern verbarrikadiert hatte. Das Letzte, was er laut „Jüdische Allgemeine“ vor seiner Entführung sah, war, wie Terroristen die Waffen auf seine Familie richteten. Berichten anderer Geiseln zufolge soll er sich zuletzt in verhältnismäßig guter körperlicher Verfassung befunden haben.

Eitan Mor

Eitan Mor

© REUTERS/Courtesy of Bring Them Home Now

Auch Mor war Sicherheitsmann beim Nova-Festival und auch er wurde von dort entführt. Seine Familie vertritt laut „Times of Israel“ den Standpunkt, dass Israel unter keinen Umständen ein Abkommen mit der Hamas schließen sollte.

Segev Kalfon

Segev Kalfon

© REUTERS/Courtesy of Bring Them Home Now

Kalfon war als Besucher auf dem Nova-Festival. Als die Hamas das Festival überfiel, rannte er um sein Leben und versteckte sich, berichtet die „Jüdische Allgemeine“. Am Ende vergebens – die Terroristen konnten ihn entdecken.

Yosef-Haim Ohana

Auch ihn erwischte es beim Nova-Festival – und vergangenen Februar gab es erstmals ein Lebenszeichen von ihm. Im Mai missbrauchte ihn die Hamas für ein Propagandavideo. Einem Bericht der „Jüdischen Allgemeinen“ zufolge nahmen die Terroristen ihn als Geisel, während er anderen Festivalbesuchern half.

Alon Ohel

Alon Ohel

© REUTERS/Courtesy of Bring Them Home Now

Gemeinsam mit anderen Besuchern des Nova-Festivals hatte sich Ohel in einem Schutzbunker versteckt. Die Hamas soll dort immer wieder Granaten hineingeworfen und den Bunker schließlich gestürmt haben. Sie entführten Ohel, zogen ihn an den Haaren über die Straße, wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet. Er soll seitdem auf einem Auge blind sein. Ohel hat auch die deutsche Staatsbürgerschaft.

Avinatan Or 

Avinatan Or

© REUTERS/Courtesy of Bring Them Home Now

Avinatan Or und seine Freundin Noa Argamani waren zusammen vom Nova-Festival entführt worden. Ors Lebensgefährtin war im Juni von israelischen Elitesoldaten aus dem Gazastreifen befreit worden. Ihren Schilderungen nach wurden sie in Geiselhaft getrennt. Erst im März hatte eine freigelassene Geisel laut „Jüdische Allgemeine“ berichtet, ihn in Gaza getroffen zu haben.

Matan Zangauker 

Matan Zangauker

© REUTERS/Courtesy of Bring Them Home Now

Zangauker und seine Partnerin wurden aus dem Kibbuz Nir Oz entführt. Seine Freundin kam nach 55 Tagen frei. Eine andere Geisel berichtete, mit Zangauker unter grausamsten Bedingungen zusammen gefangen gehalten worden zu sein. Sein Gesundheitszustand soll sich währenddessen stetig verschlechtert haben. Im Juni veröffentlichte die Hamas ein Propagandafoto, das Zangauker zeigt. Die Islamisten drohten mit seiner Hinrichtung, berichtete die „Jüdische Allgemeine“. (Tsp, cz)

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