zum Hauptinhalt
Dani Dayan, Vorsitzender der Holocaust Yad-Vashem, blickt zu Beginn einer Pressekonferenz in die Kamera des Fotografen.

© picture alliance/dpa/Kay Nietfeld

Tagesspiegel Plus

Leiter von Yad Vashem im Interview: „Nichts ist so mächtig wie die Worte eines Menschen, der das erlebt hat“

Dani Dayan leitet die Holocaust-Gedenkstätte in Jerusalem. Er sagt, 80 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz denken viele Juden in Europa wieder über Auswanderung nach.

Stand:

Herr Dayan, was war der 7. Oktober 2023, dieser „schwarze Schabbat“: ein Massaker von Terroristen, ein Pogrom oder ein Anschlag mit der Absicht, einen Völkermord zu begehen?
Lassen Sie mich mit einer kleinen Geschichte beginnen. Es war, als der amerikanische Präsident Joe Biden Yad Vashem besuchte. Da hatte ich auf dem Weg zur Halle der Erinnerung 50 Sekunden oder eine Minute mit ihm allein. Die nutzte ich und sagte ihm: „Herr Präsident, es ist unmöglich, Israel zu verstehen, ohne zu verstehen, dass der Schock, dass der Holocaust immer präsent ist. Er ist immer in unserem Hinterkopf. Selbst wenn wir uns dessen als Individuen oder als Kollektiv nicht immer bewusst sind.“

showPaywall:
true
isSubscriber:
false
isPaid:
true
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })