
© AFP/NOORULLAH SHIRZADA
Mehrere Tote und Verletzte: Angriff auf Chinesen in pakistanischer Hafenstadt Gwadar
Im Südwesten von Pakistan liegt Belutschistan, das sich von dem Gesamtstaat abspalten möchte. Separatisten verübten nun in der Hafenstadt Gwadar einen Anschlag.
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In der pakistanischen Unruheregion Belutschistan ist es am Sonntag zum Gefecht zwischen Sicherheitskräften und militanten Kämpfern gekommen. Der Konflikt entbrannte in der Hafenstadt Gwadar, nachdem Separatisten ein Fahrzeug mit chinesischen Staatsangehörigen vor einem Gerichtsgebäude angegriffen hatten, wie Bashir Ahmad, ein Sprecher der pakistanischen Sicherheitskräfte, sagte.
Zunächst habe es eine Explosion gegeben, dann hätten Kämpfer das Feuer auf die Sicherheitskräfte eröffnet, die den Konvoi bewachten.
Mindestens zwei „Terroristen“ seien bei dem Schusswechsel getötet und das Fahrzeug mit den Chinesen in Sicherheit gebracht worden, erklärte Ahmad. Die Separatistengruppe der Belutschistan-Befreiungsarmee (BLA) reklamierte den Angriff für sich und behauptete, mindestens vier Chinesen und neun pakistanische Sicherheitskräfte getötet zu haben. Der Informationssekretär der Provinzregierung Belutschistans wies die Behauptung über vier getötete Chinesen zurück. Die chinesischen Staatsbürger seien unverletzt geblieben, sagte er.
In Gwadar im Südwesten des Landes, unweit der Grenze zum Iran, hat China einen Tiefseehafen als Teil eines milliardenschweren Investments in Pakistan errichtet. Der Kampf der Separatisten richtet sich zuvorderst gegen die Kontrolle des mächtigen Militärs in Pakistans flächenmäßig größter und rohstoffreicher Provinz Belutschistan, für die sie ihrerseits die Unabhängigkeit fordern.
Die chinesischen Bürger und deren Infrastruktur greifen sie als Vergeltung für ihre Partnerschaft mit dem Staat und dem Militär an. Pakistan hat mittlerweile rund 15.000 Einsatzkräfte zum Schutz der mehreren Tausend Chinesen in der Region abgestellt. (dpa)
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