
© AFP/GIORGI ARJEVANIDZE
Michail Kawelaschwili will die Abkehr von der EU: Menschenmengen demonstrieren in Georgien gegen den neu vereidigten Präsidenten
Georgiens neuer Präsident gilt als ultrarechts und Putinversteher. Seit Wochen demonstrieren die Einwohner der Kaukasusrepublik daher gegen seine Amtseinführung – und fordern Neuwahlen.
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In der Südkaukasusrepublik Georgien haben prowestliche Demonstranten am Sonntagabend ihre Proteste gegen die Regierung fortgesetzt. Wenige Stunden nach der umstrittenen Vereidigung des neuen Präsidenten Michail Kawelaschwili versammelten sich im Zentrum der Hauptstadt Tiflis (Tbilissi) nach Medienberichten große Menschenmengen, um gegen den antieuropäischen Kurs der Regierung zu protestieren. Zunächst gab es keine Zusammenstöße mit der Polizei.
Seit Wochen demonstrieren täglich Tausende Menschen für eine Rückkehr zum Pro-EU-Kurs und für eine Wiederholung der Parlamentswahl vom Oktober, bei der sich die nationalkonservative Regierungspartei Georgischer Traum zur Siegerin erklären ließ. Die von dem Milliardär Bidsina Iwanischwili gegründete Partei hatte EU-Beitrittsverhandlungen bis 2028 auf Eis gelegt und damit die Proteste ausgelöst.
Die bisherige prowestliche Staatschefin Salome Surabischwili erkennt die Wahl Kawelaschwilis vom 14. Dezember nicht an und fordert mit Unterstützung von Massenprotesten Neuwahlen. Sie verließ unter Druck der Regierungspartei den Präsidentenpalast, sagte aber, dass sie ihre Legitimität als Staatschefin mitnehme. (dpa)
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