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Treffen der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS am 10. August.

© IMAGO/Focal Point Agency

Militärische Intervention als Option: Ecowas-Militärchefs beraten über Vorgehen in Niger

Die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas fordert die sofortige Freilassung des rechtmäßigen nigrischen Präsidenten Mohamed Bazoum. Er steht nach dem Putsch unter Hausarest.

Die Militärchefs der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas sind am Donnerstag zu zweitägigen Beratungen über das weitere Vorgehen im Niger nach dem Militärputsch zusammengekommen.

Bei dem Treffen in der ghanaischen Hauptstadt Accra liegt weiterhin die Option einer militärischen Intervention in dem Land auf dem Tisch, um die verfassungsgemäße Ordnung wiederherzustellen.

Bislang hat die Ecowas aber betont, zunächst alles für eine diplomatische Lösung tun zu wollen.

Wie die Afrikanische Union, die Europäische Union und die Vereinten Nationen fordert auch die Ecowas die sofortige Freilassung des rechtmäßigen nigrischen Präsidenten Mohamed Bazoum, der seit dem Putsch vom 26. Juli unter Hausarrest steht.

Putschisten wollen Präsidenten anklagen

Die Putschisten hatten am Sonntag allerdings angekündigt, Anklage gegen Bazoum wegen Hochverrats erheben zu wollen. Die Ecowas reagierte empört und erklärte, dabei handele es sich um eine Provokation der Putsch-Anführer, die einem Willen zur friedlichen Lösung der Krise widerspreche.

Die Wahl Bazoums im Jahr 2021 war der erste demokratische Machtwechsel in Niger, in dem das Militär seit der Unabhängigkeit von Frankreich 1960 vier Mal geputscht hat.

Der Ecowas gehören 15 westafrikanische Staaten an, darunter auch Niger selbst. Den Vorsitz der Organisation hat derzeit Nigeria inne. In Niger sind zurzeit auch deutsche Soldaten stationiert, die im Rahmen einer Mission der Europäischen Union für Stabilität sorgen sollen.

Ein möglicher Militäreinsatz der Ecowas in Niger hat Sorgen vor einer weiteren Destabilisierung der Sahel-Region geschürt. (Reuters)

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