zum Hauptinhalt
Die Armee im Niger hat ein schweres Gefecht mit bewaffneten Gruppen in der Konfliktregion nahe der Grenze zu Mali und Burkina Faso gemeldet (Symbolbild).

© AFP/Uncredited

„Terroristischer Hinterhalt“ im Niger: Mehr als 100 Tote nach Gefechten zwischen Armee und Bewaffneten

Die nigrische Armee hat Kämpfe mit Terroristen in einer der gefährlichsten Regionen der Welt gemeldet. Islamistische Milizen greifen dort seit Jahren Soldaten und Zivilisten an.

Stand:

Die Armee im Niger hat ein schweres Gefecht mit bewaffneten Gruppen in der Konfliktregion nahe der Grenze zu Mali und Burkina Faso gemeldet. Bei einem „terroristischen Hinterhalt“ am Dienstag seien 17 Soldaten getötet und 20 verletzt worden, 6 von ihnen schwer, teilte das Verteidigungsministerium der neuen Militärjunta in der Nacht zu Mittwoch mit.

Das Militär habe bei einem Gegenschlag aus der Luft mehr als 100 Terroristen getötet, die sich in zwei Kolonnen von je mehr als 50 Motorrädern auf dem Rückzug befunden hätten. „Die schnelle Reaktion der Soldaten und der Einsatz der Luftlandeeinheiten am Ort des Gefechts ermöglichten es, den Feind zu überwältigen“, hieß es.

Der Angriff habe sich zwischen den Orten Boni und Torodi ereignet, die in der Region Tillabéri nahe der Hauptstadt Niamey liegen. Die Angaben des Militärs lassen sich nicht überprüfen.

Der Angriff wäre der erste bekannt gewordenen militärische Zwischenfall seit dem Putsch der Armee-Spitze gegen den demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum. Die Militärs hatten den Sturz des Präsidenten vor drei Wochen unter anderem mit der sich verschlechternden Sicherheitslage gerechtfertigt.

Angriffe von Extremisten seit 2021 zurückgegangen

Zwar sind im Niger Angriffe von Extremisten seit 2021 zurückgegangen, dennoch gilt die Grenzregion zwischen dem Niger, Mali und Burkina Faso ist eine der gefährlichsten Regionen der Welt.

Seit Jahren verüben dort islamistische Milizen, die unter anderem den Terrorgruppen Al-Qaida und dem sogenannten Islamischen Staat nahestehen, schwere Angriffe gegen die Armee und Zivilisten. Auf der malischen Seite haben Islamisten ihren Einfluss nach dem Abzug französischer Truppen aus Mali ausbauen können.

Der Niger wurde bis zuletzt von den USA und europäischen Staaten, darunter Deutschland und Frankreich, im Kampf gegen die Terroristen unterstützt. Nach dem Staatsstreich des Militärs Ende Juli ist unklar, wie es mit der Zusammenarbeit weitergeht.

Militärchefs der westafrikanischen Staatengemeinschaft Ecowas wollen am Donnerstag und Freitag in Ghana eine mögliche militärische Intervention in Niger zur Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung beraten.

Ecowas hatte den Militärs bereits einmal eine Frist zur Rückkehr zur Demokratie und Wiedereinsetzung von Bazoum ins Präsidentenamt gesetzt, diese aber ohne unmittelbare Konsequenzen verstreichen lassen. Der Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas gehören 15 westafrikanische Staaten an, darunter auch der Niger. (dpa/Reuters)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })