
© dpa/Uncredited
Militärübung von China in Taiwan: Rekordzahl chinesischer Militärjets registriert
Eine Rekordzahl von 153 chinesischen Militärjets und 26 Schiffen hat Taiwan binnen 25 Stunden gesichtet. Peking bezeichnet die Übung als „ernste Warnung“.
Stand:
Taiwan hat am Dienstag eine Rekordzahl von 153 chinesischen Militärflugzeugen in der Umgebung der selbstverwalteten Insel gesichtet. Die Flugzeuge seien nach einer groß angelegten Militärübung Chinas zwischen 5.00 Uhr am Montag und 6.00 Uhr am Dienstagmorgen (Ortszeit) gesichtet worden, erklärte das taiwanische Verteidigungsministerium.
Demnach handelt es sich um die höchste, an einem einzigen Tag registrierte Zahl an chinesischen Jets. Im gleichen Zeitraum seien 14 Schiffe der chinesischen Volksbefreiungsarmee und zwölf Schiffe, die vermutlich der chinesischen Küstenwache zuzuordnen seien, in den Gewässern rund um die demokratische Inselrepublik aufgehalten.
Peking macht Ernst
Peking hatte am Montag vor der Küste Taiwans im Rahmen des Militärmanövers „Gemeinsames Schwert-2024B“ Kampfjets, Drohnen, Kriegsschiffe und Boote der Küstenwache eingesetzt. Taiwan reagierte seinerseits mit der Entsendung „geeigneter Kräfte“ und versetzte seine vorgelagerten Inseln in erhöhte Alarmbereitschaft.
China hatte die Übung, die es als „ernste Warnung“ bezeichnete, am Montag als Reaktion auf eine Rede des pekingkritischen taiwanischen Präsidenten abgehalten. In der Rede hatte Lai Ching-te anlässlich des Nationalfeiertags am 10. Oktober Taiwans Souveränität bekräftigt, aber China auch aufgefordert, mit ihm für den Frieden zu arbeiten. Taipeh verurteilte das Vorgehen Pekings als „irrational und provokativ“ und betonte, sich einer „Annexion“ durch Peking zu widersetzen.
Präsident Lai ist China ein Dorn im Auge
Peking betrachtet Taiwan als Teil seines Territoriums, obwohl dort seit Jahrzehnten stets unabhängige und demokratisch gewählte Regierungen an der Macht sind. China droht schon lange offen damit, die mehr als 23 Millionen Einwohner zählende Insel notfalls auch mit militärischer Gewalt mit dem Festland zu vereinen.
Der Druck nahm zuletzt wieder zu, nachdem im Januar mit Lai erneut ein China-Kritiker die Präsidentschaftswahlen in Taiwan gewonnen hatte. Die Kommunistische Partei in Peking wirft Lai und seiner Demokratischen Fortschrittspartei (DPP) Separatismus vor. (AFP, dpa)
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: