zum Hauptinhalt
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin schüttelt dem neuen Generalstabschef Charles Brown die Hand.

© Reuters/Evelyn Hockstein

Milley übergibt an Brown: Erstmals sind wichtigste Pentagon-Posten mit Schwarzen besetzt

Mit Charles Brown hat die USA seit Freitag einen neuen Generalstabschef. Er arbeitet von nun an US-Verteidigungsminister Lloyd Austin zu. Mark Milley geht in den Ruhestand.

Zum ersten Mal in der Geschichte der Vereinigten Staaten sind die beiden wichtigsten Posten im Pentagon mit Schwarzen besetzt. General Charles Brown, zuvor Stabschef der Luftstreitkräfte, wurde am Freitag bei einer Zeremonie auf dem US-Militärstützpunkt Myer-Henderson Hall im Bundesstaat Virginia im Amt vereidigt.

Brown folgt auf Mark Milley, der in den Ruhestand verabschiedet und für seine Verdienste geehrt wurde. Brown war in seiner Position zuvor der erste Schwarze an der Spitze einer Teilstreitkraft. Pentagon-Chef Lloyd Austin ist seit Januar 2021 der erste schwarze Verteidigungsminister der USA.

US-Präsident Joe Biden bezeichnete Brown als „erstklassigen Strategen“, der sich durch sein unvergleichliches Urteilsvermögen und unerschütterliches Auftreten einen Namen gemacht habe. Biden dankte dem scheidenden Milley. Dieser habe „mit ruhiger Hand“ durch eine der komplexesten Sicherheitslagen geführt, mit der die Welt seit langem konfrontiert sei.

Milley hob die Bedeutung der Verfassung hervor, die verteidigt werden müsse „gegen alle Feinde - von außen wie von innen“. US-Soldaten leisteten einen Eid auf die Verfassung, nicht aber „auf einen König, eine Königin, einen Tyrannen oder Diktator“. Sie legten auch „keinen Eid auf einen Möchtegern-Diktator ab“. Wen genau er meinte, ließ er offen. Spekuliert wurde, ob sich Milley damit gegen Ex-US-Präsident Donald Trump richtete, den er zuletzt kritisiert hatte.

Republikaner verzögerte Browns Bestätigung

Browns Bestätigung als Generalstabschef hatte auf sich warten lassen, weil der republikanische Senator Tommy Tuberville seit Wochen aus ideologischen Gründen die routinemäßige Bestätigung wichtiger Personalien innerhalb des US-Militärs blockiert. Die Abstimmung über Hunderte weitere Berufungen, über die in der Regel in Gruppen abgestimmt wird, steht noch aus.

Biden forderte Tuberville auf, seine Blockade aufzugeben. Es sei „völlig inakzeptabel“, dass mehr als 300 Militäroffiziere und Reservisten in der Schwebe gehalten würden.

Brown hat in der Vergangenheit seine eigenen Erfahrungen mit Rassismus im Militär und anderen Bereichen des Lebens offen geteilt. So veröffentlichte er nach dem gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem Polizeieinsatz ein Video, indem er von seinen Erfahrungen berichtet - etwa von dem Gefühl, ständig unterschätzt zu werden und doppelt so hart arbeiten zu müssen, um zu beweisen, dass die Vorbehalte gegen Schwarze nicht zutreffend sind. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false