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Hochwasser bedeckt ein Grundstück entlang der River Road in Monterey County, Kalifornien, als der Salinas River über die Ufer tritt.

© dpa/Noah Berger

Update

Mindestens 19 Tote nach Winterstürmen: Biden erklärt Wetter-Notstand für Kalifornien

In dem US-Bundesstaat toben weiter starke Winterstürme. Fast 26 Millionen Kalifornier waren am Samstagabend von Hochwasserwarnungen betroffen.

Stand:

US-Präsident Joe Biden hat wegen der anhaltenden Winterstürme den Notstand im Bundesstaat Kalifornien erklärt. Er ordnete am späten Samstagabend Bundeshilfen für Wiederauf- und Reparaturarbeiten in den betroffenen Regionen an.

Der jüngste Sturm einer Serie ist am Samstag mit heftigen Regenfällen über das bereits schwer geplagte Kalifornien hinweggefegt und hat Überschwemmungen verursacht. Felder und Straßen standen vielerorts unter Wasser, Stromleitungen waren beschädigt.

Gegen 00.30 Uhr in der Nacht zu Sonntag (MEZ) hatten rund 20.000 Haushalte nach Angaben der Website poweroutage.us keinen Strom. „Wir sind noch nicht fertig“, warnte der Gouverneur des US-Bundesstaates, Gavin Newsom, am Samstag nach einem Besuch bei Betroffenen. Er mahnte an, „wachsam“ zu bleiben.

Zehntausende zur Evakuierung ihres Zuhauses aufgerufen

Fast 26 Millionen Kalifornier waren am Samstagabend nach Angaben des US-Wetterdienstes NWS weiterhin von Hochwasserwarnungen betroffen. Zehntausende Menschen waren zur Evakuierung ihres Zuhauses aufgerufen.

„Katastrophale Überschwemmungen“ waren für eine Gegend am Fluss Salinas vorhergesagt, einer wichtigen landwirtschaftlichen Region südlich der Bucht der Metropole San Francisco. Der Fluss trat nach Beobachtung eines Journalisten der Nachrichtenagentur AFP vielerorts über die Ufer und überschwemmte Felder.

In den Bergen führten die Niederschläge zu starken Schneefällen. Die Behörden warnten vor Lawinengefahr.

Menschen beobachten die großen Mengen an Regenwasser im Los Angeles River.

© dpa/Damian Dovarganes

Das unter den Folgen einer jahrzehntelangen Dürre leidende Kalifornien leidet seit Wochen unter Winterstürmen mit so heftigen Niederschlägen und Schnee, wie es sie in einigen Gebieten seit 150 Jahren nicht mehr gegeben hat. In manchen Regionen ist innerhalb weniger Tage 50 Prozent der durchschnittlichen Niederschlagsmenge eines ganzen Jahres registriert worden.

Seit dem 26. Dezember seien mindestens 19 Menschen bei Überflutungen, Stromausfällen, Schlammlawinen und Erdabbrüchen ums Leben gekommen, teilte die US-Regierung mit.

Die Schäden insgesamt werden laut örtlichen Medien bislang auf rund eine Milliarde Dollar (etwa 920 Millionen Euro) geschätzt. Gouverneur Gavin Newsom räumte ein, dass die Infrastruktur zum Schutz vor solchen Wetterlagen in dem rund 39 Millionen Einwohner zählenden Bundesstaat verbessert werden müsse.

Klimawandel als eine der Ursachen

„Es sind ein paar wilde Wochen gewesen“, sagte ein Meteorologe der „Los Angeles Times“ mit Blick auf die Serie von Winterstürmen seit drei Wochen. Dies hängt laut Experten auch mit dem vom Klimawandel veränderten Jetstream zusammen, wie die in großer Höhe um den Erdball ziehenden Winde genannt werden.

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Dieser Jetstream sei derzeit sozusagen über dem Pazifik geparkt und habe in den vergangenen Wochen mehrere Tiefdruckgebiete angezogen, zitierte die Zeitung den Meteorologen Eric Boldt vom Nationalen Wetterdienst.

Ein Ende der Unwetter ist weiter nicht in Sicht. Für die nächsten Tage wurde weiterer Regen vorhergesagt. „Wir sind noch nicht über den Berg“, warnte Notdienste-Direktorin Nancy Ward. „Die Bedrohung für die Gemeinden bleibt bestehen, und das Wasser wird weiter steigen, selbst wenn die Stürme vorüber sind.“

Positiv sei allerdings, dass die anhaltenden Niederschläge dazu geführt hätten, die seit Jahren bestehende Dürre in Kalifornien zu mildern, sagten Experten. (AFP/Reuters)

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