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Ein Fischer und sein Sohn staken auf dem Tschadsee mit einer Pirogge.

© dpa/Kristin Palitza

Mindestens 40 Soldaten getötet: Islamisten-Miliz Boko Haram greift Kaserne im Tschad an

Bei einem Angriff der Boko Haram auf eine Kaserne im Tschad kamen mindestens 40 Soldaten ums Leben. Zudem sollen die Islamisten Waffen mitgenommen und mehrere Militärfahrzeuge in Brand gesetzt haben.

Stand:

Bei einem Angriff der Islamisten-Miliz Boko Haram auf eine Kaserne im Tschad sind mindestens 40 Soldaten getötet worden. Ziel des Angriffs sei der Militärstützpunkt auf der Insel Barkaram nahe der Grenze zu Nigeria gewesen, teilte das Präsidentenamt am Montag mit. Präsident Idriss Déby Itno besuchte den Anschlagsort am Vormittag und erklärte, dass die Angreifer verfolgt würden.

Die Boko-Haram-Gruppe habe die Kaserne, in der mehr als 200 tschadische Soldaten untergebracht waren, am Sonntagabend gegen 22.00 Uhr Ortszeit angegriffen, hieß es nach einer örtlichen Quelle. Sie habe deren Waffen mitgenommen und mehrere Militärfahrzeuge in Brand gesetzt.

Der Tschadsee ist mit seinen Sümpfen und zahlreichen Inseln ein Rückzugsgebiet für Boko Haram und andere dschihadistische Gruppen, die regelmäßig die tschadische Armee oder Bevölkerung überfallen.

Boko Haram hat in Nigeria seit 2009 zahlreiche Anschläge verübt, bei denen mehr als 40.000 Menschen getötet wurden. Die Miliz hat sich zudem auf die Nachbarländer ausgebreitet. Im März 2020 kamen bei dem bislang schlimmsten Angriff von Boko Haram auf die tschadische Armee etwa hundert Soldaten ums Leben.

Das Internationale Organisation für Migration zählte im Juni mehr als 220.000 Menschen, die in der Region des Tschadsees wegen der zahlreichen Angriffe ihre Häuser verlassen hatten. (AFP)

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