
© REUTERS/James Mackenzie
Mit Steinen und Eiern geworfen: Hunderte Ultraorthodoxe greifen Polizisten in Jerusalem an
Ein Mann rastet in Jerusalem wegen eines Strafzettels aus und wird festgenommen. Durch Falschmeldungen kommt es daraufhin zu Ausschreitungen. Am Ende werden 13 Polizisten verletzt.
Stand:
Hunderte strenggläubige orthodoxe Juden haben in Jerusalem nach israelischen Polizeiangaben Einsatzkräfte nach der Festnahme eines Mannes angegriffen. Ultraorthodoxe Haredi hätten Steine, Eier und andere Gegenstände auf Polizisten geworfen und Fahrzeuge der Beamten beschädigt, hieß es. 13 Polizisten seien leicht verletzt worden.
Die Randalierer versuchten den Angaben zufolge, einen Festgenommenen zu befreien. Laut Polizei hatte dieser zuvor einen Kontrolleur getreten und mit dem Tod bedroht, nachdem er Tickets wegen Falschparkens ausgestellt hatte.
Hunderte Randalierer versammelten sich
Die Polizei teilte mit, es habe eine Falschmeldung gegeben, dass er festgenommen worden sei, weil er den Wehrdienst verweigert hätte. Daraufhin hätten sich Hunderte Randalierer versammelt. Die Einsatzkräfte hätten unter anderem Blendgranaten und Schlagstöcke gegen sie eingesetzt. Vier Personen seien festgenommen worden. Die Suche nach weiteren Beteiligten laufe, teilte die Polizei weiter mit.
Streng religiöse Männer waren in Israel jahrzehntelang von der Wehrpflicht befreit. Diese Ausnahmeregelung lief jedoch im vergangenen Jahr aus. Der israelischen Regierung gelang es nicht, ein neues Gesetz zu verabschieden, um diesen Sonderstatus für die Ultraorthodoxen zu zementieren.
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Seitdem gibt es immer wieder große Proteste streng religiöser Juden gegen ihre Rekrutierung. Viele Ultraorthodoxe empfinden den Militärdienst als Bedrohung ihres frommen Lebensstils, unter anderem, weil Frauen und Männer gemeinsam dienen. Die Armee hatte aber angesichts des langen Kriegs gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen eindringlich vor einem drastischen Mangel an kampffähigen Soldaten gewarnt. Viele Israelis empfinden es zudem als ungerecht, dass die steigende Zahl ultraorthodoxer Juden vom Dienst an der Waffe und gefährlichen Kampfeinsätzen ausgenommen sind. (dpa)
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