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Der ehemalige US-Präsident Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung Anfang Juni in Iowa.

© Getty Images via AFP/SCOTT OLSON

Mögliche Anklage in Dokumentenaffäre: Trump-Anwälte trafen Vertreter des US-Justizministeriums

Schon bald könnte der ehemalige US-Präsident wegen des illegalen Besitzes geheimer Regierungsakten angeklagt werden. Noch versuchen seine Verteidiger allerdings, dies zu verhindern.

Anwälte des früheren US-Präsidenten Donald Trump haben in der Dokumentenaffäre Vertreter des Justizministeriums getroffen. Die Verteidiger John Rowley, James Trusty und Lindsey Halligan hielten sich am Montag laut US-Medienberichten knapp zwei Stunden in dem Ministeriumsgebäude in der Hauptstadt Washington auf.

Die „Washington Post“ berichtete unter Berufung auf informierte Kreise, die Anwälte hätten dafür plädiert, Trump in der Affäre um die Mitnahme von Geheimdokumenten aus dem Weißen Haus in sein Privatanwesen Mar-a-Lago im Bundesstaat Florida nicht anzuklagen. Der Sender CBS berichtet, eine Entscheidung über eine mögliche Anklageerhebung könnte schon bald fallen.

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Trump selbst schrieb auf seiner Online-Plattform „Truth Social“, er sei Opfer der „größten Hexenjagd aller Zeiten“. „Wie kann das Justizministerium mich, der nichts getan hat, möglicherweise anklagen, wenn keine anderen Präsidenten angeklagt wurden, wenn Joe Biden wegen keiner Sache angeklagt wird.“

Die US-Bundespolizei FBI hatte im vergangenen August bei einer Razzia in Trumps Privatanwesen Mar-a-Lago im US-Bundesstaat Florida tausende Dokumente beschlagnahmt, darunter zahlreiche mit Geheimhaltungsstufen.

Das Anwaltsteam des ehemaligen US-Präsidenten Trump bestehend aus James Trusty, Lindsey Halligan und John Rowley im US-Justizministerium.
Das Anwaltsteam des ehemaligen US-Präsidenten Trump bestehend aus James Trusty, Lindsey Halligan und John Rowley im US-Justizministerium.

© REUTERS/SARAH LYNCH

Im November setzte Justizminister Merrick Garland den Staatsanwalt Jack Smith als Sonderermittler ein. Dieser geht nicht nur der Dokumentenaffäre nach, sondern auch einer möglichen strafrechtlichen Verantwortung Trumps rund um die Erstürmung des US-Kapitols am 6. Januar 2021.

Ex-Präsident mit zahlreichen juristischen Problemen

Laut einem Gesetz müssen Präsidenten offizielle Unterlagen nach dem Ende ihrer Amtszeit dem Nationalarchiv übergeben. Auch der Umgang mit Geheimdokumenten ist gesetzlich geregelt.

Das hat auch Trumps Nachfolger Joe Biden in Schwierigkeiten gebracht: In einem früheren Büro des Präsidenten in Washington und in seinem Wohnhaus in Wilmington im Bundesstaat Delaware wurden ebenfalls Geheimdokumente entdeckt.

Die Unterlagen stammen aus seiner Zeit als Vizepräsident unter Präsident Barack Obama (2009 bis 2017) und aus seiner früheren Zeit als US-Senator.

Auch zu Biden hat das Justizministerium einen Sonderermittler eingesetzt. Im Gegensatz zu Trump hat Biden aber - soweit bekannt - von Anfang an mit den Behörden zusammengearbeitet.

Trump war im März als erster Ex-Präsident der Geschichte angeklagt worden, dabei ging es um eine Schweigegeldzahlung an die Pornodarstellerin Stormy Daniels vor der Präsidentschaftswahl 20216.

Der Prozess in New York in der Affäre soll im kommenden Jahr beginnen - und damit mitten im Vorwahlkampf der Republikaner für die Präsidentschaftskandidatur 2024, in dem Trump klarer Favorit ist. (AFP)

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