zum Hauptinhalt
Satellitenaufnahmen des leeren Hafens von Tartus.

© AFP/-

Moskaus Präsenz im Mittelmeer am Ende: Syriens neue Machthaber beenden Vertrag für russischen Hafen in Tartus

Eigentlich hätte der wichtige Flottenstützpunkt und Logistikknoten noch bis 2068 von Russland betrieben werden sollen. Doch der Sturz Assads durchkreuzte die Pläne offenbar.

Stand:

Die neuen Machthaber in Syrien haben den Vertrag mit dem russischen Unternehmen Stroytransgaz für den strategisch wichtigen Militärstützpunkt in Tartus beendet. Das berichtet die staatliche russische Nachrichtenagentur „TASS“ unter Berufung auf die syrische Zeitung „Al Watan“. 

Der Vertrag, der ursprünglich bis 2068 laufen sollte, sah Investitionen in Höhe von 500 Millionen Dollar vor, um die russische Seite des Hafens zu modernisieren.

Tartus ist neben dem Luftwaffenstützpunkt Hmeimim die zentrale Basis für Russlands militärisches Engagement in Syrien. Von dort hatte Moskau den syrischen Diktator Baschar al-Assad jahrelange mithilfe massiver Bombardement jeglicher Opposition wie der Zivilbevölkerung an der Macht gehalten.

Noch in den Tagen von der Eroberung von Damaskus bombardierten russische Kampfjets die Rebellengebiete. Der Hafen ist zudem der einzige russische im Mittelmeer und ein wichtiges logistisches Drehkreuz für jegliche Operationen in Afrika.

Berichte über russischen Abzug kursieren seit Wochen

Der ukrainische Militärgeheimdienst hatte bereits vor zwei Wochen berichtet, dass russischen Schiffen die Einfahrt in den Hafen verweigert wurde.

Einen Abzug der russischen Truppen bestätigt auch der US-Thinktanks Instituts für Kriegsstudien (ISW). Demnach liefen russische Marineschiffe bereits Mitte Dezember vollständig aus Tartus aus. Satellitenbilder zeigen Kolonnen russischer Ausrüstung, die seit dem 17. Dezember für den Abtransport vorbereitet wurden.

Gleichzeitig wurde bekannt, dass das russische Frachtschiff „Sparta II“ den Hafen Tartus ansteuerte, vermutlich um Ausrüstung nach Libyen zu transportieren. Ein weiteres Frachtschiff, die „Sparta“, wurde am Mittwoch ebenfalls in Tartus registriert. Die US-Denkfabrik ISW spricht von schwerwiegenden Konsequenzen für Russland durch den Verlust des Stützpunkts. (Trf)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })