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Secret Service zum Attentatsversuch: Verdächtiger gab keine Schüsse ab – und hatte keine freie Sicht auf Trump
Der Verdächtige des Attentatsversuchs soll sich dem Secret Service zufolge im Gebüsch versteckt haben. Schüsse gab er aber nicht ab. Auch Trump äußert sich nun zu dem Vorfall.
Stand:
Der im Zusammenhang mit dem Attentatsversuch auf Donald Trump festgenommene Verdächtige hat bei dem Vorfall keine Schüsse abgegeben. Der Interimschef des Secret Service, Ronald Rowe, sagte am Montag, der Mann habe keine klare Sicht auf den Ex-Präsidenten gehabt und seine Waffe nicht betätigt. „Er hat auch nicht auf unsere Beamten geschossen“, sagte Rowe weiter.
Die US-Behörden identifizierten den festgenommenen Verdächtigen als den vorbestraften Ryan Wesley Routh. Nach Erkenntnissen der Ermittler hatte sich der mit einem Gewehr bewaffnete 58-Jährige am Sonntag am Rande des Golfplatzes von Trump in West Palm Beach in Florida im Gebüsch versteckt, während der Ex-Präsident dort Golf spielte.
Beamte des Secret Service entdeckten den Eindringling und eröffneten das Feuer auf ihn. Zunächst gelang ihm die Flucht, doch wurde er später festgenommen.
Auch Trump selber hat sich zu dem Vorfall inzwischen geäußert. Zunächst sei alles sehr friedlich gewesen, schilderte Trump seine Wahrnehmung. „Plötzlich hörten wir Schüsse, die in die Luft geschossen wurden.“ Der Secret Service habe sofort gewusst, dass es Kugeln gewesen seien. „Es stand außer Frage, dass wir den Golf-Kurs verlassen würden.“
Eine Zeugin habe das Auto des Verdächtigen fotografiert, auch dadurch habe der Wagen lokalisiert werden können. „Die Zivilistin hat phänomenale Arbeit geleistet“, sagte Trump, der auch den Secret Service lobte - sie hätten den Mann hinter Gitter gebracht. „Hoffentlich wird er dort für eine lange Zeit bleiben. Eine gefährliche Person, eine sehr, sehr gefährliche Person.“

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Trotz des versuchten Attentats auf ihn hätte er am liebsten noch das Golf-Match gegen seine Kontrahenten zu Ende gespielt. „Am liebsten hätte ich den letzten Putt versenkt, aber wir haben beschlossen, dass wir hier verschwinden müssen“, sagte der 78-Jährige.
Er lobte den Secret Service, eine Zeugin und die Strafverfolgungsbehörden für ihr schnelles Handeln während des Vorfalls. Der Secret Sercive habe einen „fantastischen Job“ gemacht. „Wir brauchen mehr Leute in meinem Sicherheitsteam“, forderte er.
Biden telefonierte mit Trump
Präsident Joe Biden telefonierte nach Angaben des US-Präsidialamtes mit Trump und drückte seine Erleichterung über dessen Sicherheit aus. Trump bezeichnete das Gespräch in einer Stellungnahme als „sehr netten Anruf“.
Am Montag wurde der vorbestrafte Mann in einer ersten Gerichtsanhörung wegen illegalen Besitzes einer Waffe beschuldigt. Die nächste Vorladung des Verdächtigen ist für den 23. September angesetzt, eine Woche später soll formell Anklage erhoben werden.
Der Secret Service, der für den Schutz amtierender und ehemaliger Präsidenten zuständig ist, war nach dem ersten Versuch eines Mordanschlags auf Trump am 13. Juli im Bundesstaat Pennsylvania massiv in die Kritik geraten. Damals hatte bei einer Wahlkundgebung in der Kleinstadt Butler ein Mann mehrere Schüsse auf Trump abgegeben, was der 78-Jährige nur um Haaresbreite überlebte. Die damalige Secret-Service-Chefin Kimberly Cheatle trat daraufhin zurück. (AFP/Reuters/dpa)
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