
© dpa/Travis Huffstetler
Mutmaßlicher Spionageflug über den USA: Chinesischer Ballon sammelte laut Pentagon keine Informationen
Untersuchungen der US-Behörden legten zunächst nahe, dass der Ballon Informationen und Aufnahmen sammelte. Der tagelange Flug führte zu einem Eklat zwischen den USA und China.
Stand:
Der im Februar von einem US-Kampfjet über dem Atlantik abgeschossene chinesische Ballon hat nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums keine Geheimdienstinformationen gesammelt. „Nach unserer Einschätzung hat der Ballon keine Daten gesammelt, während er die Vereinigten Staaten überflog“, sagte Pentagon-Sprecher Pat Ryder am Donnerstag.
Demnach hatten die USA „Schritte unternommen, um die Sammlung von Informationen durch den Ballon zu begrenzen“. Diese Anstrengungen hätten „sicherlich dazu beigetragen“, sagte Ryder, gab aber keine weiteren Erklärungen ab.
Mit US-Technik ausgestattet
Kürzlich wurde einem Zeitungsbericht zufolge vermutet, dass der mutmaßliche Spionageballon aus China zur Sammlung von Informationen auch US-Technologie genutzt hat.
Laut Analysen von Behörden des US-Verteidigungsministeriums und der Geheimdienste sei der Ballon mit handelsüblicher US-Technik sowie spezielleren chinesischen Sensoren und anderer Ausrüstung ausgestattet gewesen, um Fotos, Videos und andere Informationen zu sammeln und nach China zu senden, berichtete das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf vorläufige Untersuchungsergebnisse.
Die Ergebnisse ließen den Schluss zu, dass der Ballon für Spionagezwecke und nicht, wie von China behauptet, für die Wetterforschung eingesetzt worden sei. Der Ballon habe aber offenbar keine Daten von seinem achttägigen Flug über Kanada und mehrere US-Bundesstaaten nach China gesendet. Eine Stellungnahme der US-Regierung zu dem Bericht lag zunächst nicht vor.
Der Ballon-Streit hatte die ohnehin gespannten Beziehungen zwischen den USA und China weiter belastet. Aus Gründen der nationalen Sicherheit und Furcht vor Spionage versuchen die USA, den Zugang der Volksrepublik zu Spitzentechnologie und die Verwendung chinesischer Technik einzuschränken. (Reuters, AFP)
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