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Trauernde und Blumen sind am Bondi Pavillion in Sydney  zu sehen.

© dpa/Mick Tsikas

Nach Anschlag am Bondi Beach: Australien gedenkt der Opfer von Sydney – und stellt Geheimdienste auf Prüfstand

Ganz Australien trauert um die Toten des Attentats bei einem jüdischen Fest. Nachdem Premier Albanese Fehler im Kampf gegen Antisemitismus eingeräumt hatte, wird nun die Arbeit der Behörden überprüft.

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In Australien gedenken die Menschen heute der 15 Todesopfer des Terroranschlags auf ein jüdisches Fest in Sydney vor einer Woche. Am berühmten Bondi Beach, wo zwei Attentäter am vergangenen Sonntag auf eine Menschenmenge geschossen hatten, fanden sich bereits am Morgen Menschen ein und setzten sich auf dem Strand im stillen Kreis zusammen.

Flaggen im Land sind auf Halbmast gesetzt. Für 18:47 Uhr (10:47 MEZ) – dem Zeitpunkt, als die ersten Schüsse fielen – ist die Bevölkerung aufgerufen, eine Kerze für die Opfer anzuzünden und für eine Gedenkminute innezuhalten. 

Am heutigen nationalen „Tag des Gedenkens“ sprach sich der Premierminister des Bundesstaates New South Wales, wo sich der Terroranschlag ereignete, für die Einsetzung einer Untersuchungskommission aus. Es sei die Pflicht der Regierung, ihre Bürger zu schützen, sagte Chris Minns dem Sender ABC. Das sei vergangenen Sonntag nicht geschehen. Es müssten daher die Ereignisse vor und am 14. Dezember untersucht und Konsequenzen gezogen werden.

Unsere Sicherheitsbehörden müssen bestmöglich auf solche Ereignisse vorbereitet sein.

 Anthony Albanese, Australiens Premierminister

Es gibt Stimmen, die eine solche Kommission auch von der Landesregierung fordern. Der australische Premierminister Anthony Albanese lässt in Reaktion auf den Terroranschlag auf ein jüdisches Fest vor einer Woche in Sydney die Arbeit der Geheimdienste und Strafverfolgungsbehörden überprüfen.

Australiens Premier Albanese spricht bei einer Veranstaltung.

© dpa/AAP/Dominic Giannini

Es solle geprüft werden, ob sie über angemessene Befugnisse, Strukturen und Verfahren zum Schutz der Bevölkerung verfügen, erklärte er. Der von der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) inspirierte Anschlag verdeutliche „die sich rasch verändernde Sicherheitslage“ in Australien.

„Unsere Sicherheitsbehörden müssen bestmöglich auf solche Ereignisse vorbereitet sein“, sagte der Regierungschef. Die Überprüfung werde im April abgeschlossen und veröffentlicht. Albanese war seitens Vertretern der jüdischen Gemeinde sowie der Opposition vorgeworfen worden, im Zuge eines zunehmenden Antisemitismus im Land nicht genug für den Schutz von Juden getan zu haben. Albanese hatte Versäumnisse im Kampf gegen Antisemitismus eingeräumt.

Albaneses Regierung kündigte schärfere Gesetze gegen Hassprediger und Hetze an. Verboten werden soll auch der Aufruf „Globalisiert die Intifada“. Damit sind die palästinensischen Aufstände gegen die israelische Besatzung gemeint.

Zudem sollen die strikten Waffengesetze weiter verschärft sowie Hunderttausende Schusswaffen im Zuge eines nationalen Rückkaufprogramms eingezogen werden. Albanese wird heute Abend (Ortszeit) an einer Gedenkzeremonie am Tatort am berühmten Bondi Beach in Sydney teilnehmen. 

An dem Strand hatten am vergangenen Sonntag zwei Attentäter – ein Vater und sein Sohn – beim jüdischen Lichterfest Chanukka auf eine Menschenmenge geschossen. 15 Menschen starben, Dutzende wurden verletzt. Der Vater wurde von der Polizei erschossen, der Sohn mit lebensgefährlichen Schusswunden ins Krankenhaus gebracht, wo er bewacht wird.

Die Ermittlungsbehörden gehen davon aus, dass er und sein Vater Verbindungen zur Terrormiliz IS hatten oder zumindest ideologisch von ihr beeinflusst wurden. (dpa)

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