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Ungarische Grenzschutzbeamte patrouillieren an der ungarischen Grenze zu Serbien in der Nähe von Roszke, Südungarn (Archivbild von 2022).

© dpa/MTI via AP/Tibor Rosta/Archiv

Nach Antrag der Niederlande: Ungarn will EU-Asylregeln ebenfalls aushebeln

Die Einigung aller EU-Staaten auf eine Asylreform ist noch kein halbes Jahr alt, da scheren zwei Mitgliedsländer schon aus. Ihre Erfolgsaussichten auf Ausnahmeregeln sind gering.

Stand:

Ungarn will wie die Niederlande aus den Asylregeln der Europäischen Union aussteigen. Das kündigte Ungarns Europaminister Janos Boka von der Regierungspartei Fidesz an.

„Gegen illegale Migration ist hartes Vorgehen notwendig“, schrieb er auf X. Deswegen wolle Budapest einen Ausstieg aus diesen Regeln beantragen, falls eine Änderung der EU-Verträge dies zuließe.

Zuvor hatten die Niederlande bei der EU-Kommission den Ausstieg aus den EU-Asylregeln beantragt. Der Rechtspopulist Geert Wilders, der mit seiner radikal-rechten Partei für die Freiheit (PVV) erstmals in der Regierungskoalition sitzt, sprach von einem wichtigen Signal, „dass ein neuer Wind weht in den Niederlanden“.

Dass die Niederlande und Ungarn Erfolg haben werden, ist unwahrscheinlich. Für eine solche Ausnahmeregel - den sogenannten Opt-Out - müssen in der Regel alle 27 EU-Staaten zustimmen. Außerdem haben sich die EU-Länder bereits im Sommer auf eine neue Asylreform geeinigt und müssen diese nun umsetzen.

Ungarns rechtspopulistische Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban betreibt seit Jahren eine Politik gegen Migranten und liegt deswegen mit der EU-Kommission im Dauerstreit.

Aktuell weigert sich Budapest, ein vom Europäischen Gerichtshof wegen seiner restriktiven Asylpolitik verhängtes Zwangsgeld von 200 Millionen Euro zu bezahlen. Die EU-Kommission will das Geld deshalb von künftigen EU-Zahlungen an Ungarn abziehen. (dpa)

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