
© dpa/AP/Gene J. Puskar
„Wir haben versagt“: Secret-Service-Chefin räumt schwere Fehler beim Schutz von Trump ein
Der Attentäter konnte sich ungehindert in der Nähe des Rednerpults positionieren. Bei einer Anhörung im US-Kongress sprach Kimberly Cheatle vom schwersten Versagen ihrer Behörde seit Jahrzehnten.
Stand:
Die Chefin des Secret Service, Kimberly Cheatle, hat ein Versagen ihrer Behörde bei der Verhinderung des Attentats auf Ex-US-Präsident Donald Trump eingestanden. „Wir haben versagt“, sagte sie am Montag bei einer Anhörung vor einem für die Kontrolle der Bundesbehörden zuständigen Ausschuss im US-Kongress. Sie übernehme die volle Verantwortung und werde alles unternehmen, damit sich ein solcher Vorfall nicht wiederhole.
Der Secret Service ist in den USA für den Schutz ranghoher Politiker zuständig, darunter amtierende und frühere Präsidenten.
Bei einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Pennsylvania war auf Trump geschossen worden. Dabei hatte sich der mutmaßliche Täter mit seinem halbautomatischen Gewehr nur etwa 150 Meter entfernt vom Rednerpult positionieren können.
Der inzwischen zum Präsidentschaftskandidaten der Republikaner ernannte Trump überlebte den Anschlag nur knapp, eine Kugel traf ihn am rechten Ohr. Der mutmaßliche Täter sowie ein Mann im Publikum wurden getötet.

© REUTERS/LEAH MILLIS
In den vergangenen Tagen hatte es Kritik an der Vorgehensweise des Secret Service gegeben, weil der Schütze trotz aller Sicherheitsmaßnahmen auf ein Dach mit direkter Sicht zur Bühne gelangen konnte. Außerdem gab es Berichte, wonach der junge Mann Sicherheitsbeamten bereits vor Trumps Auftritt mit seinem Verhalten aufgefallen war, der Ex-Präsident aber trotzdem die Bühne betreten durfte.
Cheatle bezeichnete die Attacke als schwerstes Versagen vom Secret Service seit Jahrzehnten. Zugleich hielt sie sich jedoch unter Verweis auf laufende Untersuchungen mit Details zurück.
Der Vorsitzende des Aufsichtsausschusses im Repräsentantenhaus, der Republikaner James Comer, sagte, dass der Angriff zu verhindern gewesen sei. Cheatle verdiene es nicht, ihre Posten an der Spitze der Behörde zu behalten. Der demokratische Vize-Chef Jamie Raskin verwies unterdessen darauf, dass Schusswaffen-Angriffe in Amerika zu häufig passierten. (AFP, dpa)
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: