zum Hauptinhalt
Amber Ruffin besucht die Premiere von Netflix’ „Survival Of The Thickest“ Staffel 2 im DGA Theater am 26. März 2025 in New York City. 

© Getty Images via AFP/Jamie McCarthy

Nach Druck von Trump-Administration: Regierungskritische Komikerin darf doch nicht bei Pressedinner des Weißen Hauses auftreten

Beim jährlichen Dinner der Korrespondenten in Washington wird dieses Jahr mit der Tradition gebrochen, einen Komiker auftreten zu lassen. Amber Ruffin hat sich zuvor kritisch über Trump geäußert.

Stand:

Einmal im Jahr lädt die Journalistenorganisation White House Correspondents’ Association (WHCA) ihre Mitglieder zu einem Dinner in Washington ein. Für die nächste Veranstaltung im April wurde nun aber ein Auftritt gestrichen, der Teil des Abendprogramms werden sollte. „Der WHCA-Vorstand hat einstimmig beschlossen, dass wir in diesem Jahr keine komödiantischen Darbietungen mehr anbieten werden“, heißt es in einer Mail von WHCA-Präsident Eugene Daniels an Journalisten, die auch dem Tagesspiegel vorliegt.

Der Schwerpunkt der Veranstaltung solle keine „Politik der Spaltung“ sein, wird in dem Schreiben außerdem behauptet. Damit fällt der Auftritt der US-amerikanischen Komikerin und Moderatorin Amber Ruffin aus. Sie hatte die Politik der Regierung von US-Präsident Donald Trump kürzlich in einer Late-Night-Show kritisiert, schreibt „Politico“. Das US-Magazin berichtet zudem von Spannungen zwischen der Trump-Administration und der Journalistenorganisation.

Der stellvertretende Stabschef des Weißen Hauses, Taylor Budowich, hat die WHCA demnach für die Verpflichtung von Ruffin „attackiert“. Nach der Entscheidung von Samstag legt er auf X nach. Die Stellungnahme der Journalistenorganisation sei eine „Ausrede“, Ruffin eine „schrottige, hasserfüllte“ Komikerin. Die WHCA nennt er „kaputt“ und „nutzlos“.

Budowich bewegt sich mit dieser Sprache auf der Linie von Donald Trump, der seit Jahren versucht, das Vertrauen in die Presse zu zerstören – jedenfalls in den ihm gegenüber kritisch eingestellten Teil davon. Nach seinem Amtsantritt im Januar hat Trump außerdem die Nachrichtenagentur Associated Press von Presseveranstaltungen im Weißen Haus und der Air Force One ausgeschlossen.

Am Pressedinner der WHCA haben bisher alle US-Präsidenten teilgenommen, abgesehen von Trump. Ob er zu der nächsten Veranstaltung kommt, ist bislang unklar.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })