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Die Nationalflagge von Schweden weht im Wind.

© ddp/Oliver Fantitsch

Nach Festnahme unter Spionageverdacht: Schwedischer Top-Diplomat tot aufgefunden

Zuerst festgenommen, dann zügig freigelassen – und jetzt tot. Ein hochrangiger schwedischer Diplomat, dem vorgeworfen wurde, gegen Schweden zu spionieren, wurde tot in seiner Wohnung aufgefunden.

Stand:

Ein schwedischer Diplomat, der vergangene Woche unter Spionageverdacht festgenommen wurde, ist nach seiner Freilassung aus der Untersuchungshaft tot aufgefunden worden.

Wir müssen leider bestätigen, dass ein Mitarbeiter des Außenministeriums gestorben ist“, teilte das schwedische Außenministerium am Freitag der Nachrichtenagentur AFP mit. Aus Rücksicht auf dessen Familie würden keine näheren Informationen bekanntgegeben. Schwedische Medien berichteten, bei dem in der Nacht tot aufgefundenen Mann handele sich um den unter Verdacht stehenden Diplomaten.

Der schwedische Geheimdienst hatte die Festnahme am Montag bekanntgegeben, aber keine Einzelheiten zu dem Fall oder zur Identität des Verdächtigen genannt. Am Dienstag berichtete der Fernsehsender SVT, bei dem Festgenommenen handele es sich um einen hochrangigen Diplomaten.

Am Mittwoch gab dann die Staatsanwaltschaft seine Freilassung aus der U-Haft bekannt. Der Spionageverdacht gegen den Mann sei allerdings „nicht ausgeräumt“, die Ermittlungen würden fortgesetzt.

Zusammenhang mit nationalem Sicherheitsberater?

Wie SVT berichtete, untersucht der schwedische Geheimdienst, ob der Fall mit dem Rücktritt des neu ernannten Nationalen Sicherheitsberaters Tobias Thyberg zusammenhängt.

Thyberg, der bereits als schwedischer Botschafter in der Ukraine und in Afghanistan gedient hatte, war am 8. Mai nur wenige Stunden nach seiner Ernennung zum Sicherheitsberater zurückgetreten. Grund dafür waren „sensible“ Fotos von der Dating-App Grindr, die er in seiner Sicherheitsüberprüfung unterschlagen hatte. Diese spielten anonyme Quellen der schwedischen Regierung und verschiedenen Medien anonym zu. Laut SVT handelte es sich bei dem Festgenommenen nicht um Thyberg. (AFP)

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