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Einer der Ballone, die in Südkorea gelandet sind.

© REUTERS/Yonhap News Agency

Nach Müllballons aus dem Norden: Seoul will Militärabkommen mit Nordkorea aussetzen

Mehr als 1000 Ballons, gefüllt mit Müll und Unrat, hatte Nordkorea vergangene Woche über die Grenze in den Süden geschickt. Südkorea reagiert nun mit der Aufkündigung eines Militärabkommens.

Stand:

Südkorea hat die vollständige Aussetzung eines Militärabkommens mit Nordkorea angekündigt. Der Nationale Sicherheitsrat Südkoreas erklärte, er werde dem Kabinett vorschlagen, „die gesamte Gültigkeit des ,Militärabkommens vom 19. September’ auszusetzen, bis das gegenseitige Vertrauen zwischen den beiden Koreas wiederhergestellt ist“. Der Schritt erfolgt, nachdem Nordkorea in der vergangenen Woche fast 1000 Ballons mit Müll über die Grenze geschickt hatte.

In den Müllsendungen waren unter anderem Zigarettenstummel, Plastik, Stoff- und Papierreste sowie wohl auch Tiermist enthalten. Pjöngjang wollte Südkorea damit eigenen Angaben zufolge für vorherige Propaganda-Aktionen bestrafen.

Südkorea bezeichnete die Provokationen des nördlichen Nachbarlandes als „irrational“ und „stillos“. Anders als Nordkoreas Raketentests verstieß die Aktion allerdings nicht gegen UN-Sanktionen.

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Seoul hatte das Militärabkommen aus dem Jahr 2018 bereits im vergangenen Jahr teilweise ausgesetzt, nachdem Pjöngjang einen Spionage-Satelliten ins All gebracht hatte. Das Abkommen zielt darauf ab, die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel abzubauen und eine unbeabsichtigte Eskalation zu vermeiden, insbesondere entlang der stark befestigten Grenze. Nach Südkoreas Teilrückzug von dem Abkommen hatte Nordkorea angekündigt, sich gar nicht mehr daran halten zu wollen.

Südkoreas Nationaler Sicherheitsrat erklärte, der jetzige Schritt werde „militärische Übungen in den Gebieten um die militärische Demarkationslinie“ ermöglichen und „ausreichende und unmittelbare Reaktionen auf nordkoreanische Provokationen“ erlauben. (AFP)

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