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Ein Blick auf den Fernsehturm, der nach dem Einschlag einer russischen Rakete in zwei Teile zerbrochen ist.

© dpa/Andrii Marienko

Update

Nach russischem Angriff: Fernsehturm im ukrainischen Charkiw teilweise eingestürzt

Seit Wochen nehmen russische Truppen das ostukrainische Charkiw stark unter Beschuss. Nun ist der Fernsehturm der Millionenmetropole schwer beschädigt worden.

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Der Fernsehturm in der ukrainischen Großstadt Charkiw ist teilweise eingestürzt. Auf Videos in den sozialen Medien ist zu sehen, wie die Spitze des Turms inmitten einer Rauchwolke umkippt und zu Boden fällt. Kurz vor dem Einsturz der Spitze des Gebäudes hatten die Behörden einen russischen Angriff gemeldet.

Gouverneur Oleh Syniehubov bestätigte den Vorfall laut „Financial Times“-Reporter Christopher Miller und sprach demnach von einem russischen Angriff. Das TV-Signal soll unterbrochen sein. Opfer gibt es dem Bericht zufolge keine. Vorläufigen Angaben der Staatsanwaltschaft zufolge sei der Fernsehturm mit einer Luft-Boden-Rakete des Typs Ch-59 angegriffen worden.

Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte erneut mehr internationale Hilfe bei der Verteidigung gegen russische Luftangriffe. Charkiw und andere ukrainische Städte bräuchten insbesondere Flugabwehrsysteme vom US-Typ Patriot, betonte Selenskyj am Montag in seiner abendlichen Videoansprache. Die Lieferung zumindest eines weiteren Patriot-Systems hatte Deutschland kürzlich zugesagt. Kiew hofft, dass andere Länder nachziehen werden.

Selenskyj erklärte, dass die Arbeiten zur Wiederherstellung des Fernsehempfangs in Charkiw bereits liefen. „Zugleich müssen wir allem, was Russland als Basis für Terror und für seine militärische Logistik nutzt, größtmöglichen Schaden zufügen“, sagte er. 

Charkiw seit Wochen unter starkem Beschuss

Die Stadt Charkiw liegt in der umkämpften Ostukraine und wird als mögliches Ziel einer baldigen russischen Großoffensive genannt. Die Millionenstadt steht bereits seit Mitte März unter starkem russischem Beschuss. Die Stromversorgung ist gestört und es gibt nur stundenweise Elektrizität.

Fernsehtürme in der Ukraine sind seit dem russischen Einmarsch vor über zwei Jahren mehrfach bombardiert oder mit Raketen beschossen worden. Ziel ist es offenbar, die Bevölkerung von Informationen aus ukrainischen Quellen abzuschneiden. Die Türme sind jedoch auch Teil der zivilen und militärischen Kommunikationsinfrastruktur. Die hohen Bauwerke werden oft auch zur Installation von elektronischen Störsendern genutzt.

Der 1981 in Betrieb genommene Fernsehturm in Charkiw versorgt die Region mit Radio- und Fernsehempfang und befindet sich gut sechs Kilometer vom Zentrum entfernt. (Tsp, AFP, dpa)

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