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Nach tödlichem Bootsunfall: Monatelanger Streit zwischen China und Taiwan beendet
Ein Streit zwischen China und Taiwan über den Tod eines chinesischen Bürgers während einer Verfolgungsjagd durch die taiwanische Küstenwache ist nun beendet. Beide Seiten konnten sich auf „Todesursache Ertrinken“ einigen.
Stand:
Taiwan hat sich nach eigenen Angaben mit China im monatelangen Streit über den Tod von zwei chinesischen Staatsbürgern bei einem Bootsunfall während einer Verfolgungsjagd durch die taiwanische Küstenwache geeinigt. Beide Seiten hätten am Dienstag einen Konsens erzielt und die Verhandlungen erfolgreich abgeschlossen, erklärte der für die Beziehungen zu China zuständige Rat für Festlandsangelegenheiten.
Die Familien hätten „keine weiteren Bemerkungen“ zu den Opfern und seien sich „einig, dass die Todesursache Ertrinken ist“, hieß es in der Erklärung aus Taipeh weiter. Die Leichen seien bereits an die Familien zurückgegeben worden.
Das chinesische Fischerboot mit vier Menschen an Bord war im Februar nach taiwanischen Angaben illegal in taiwanische Gewässer eingedrungen. Bei einer anschließenden Verfolgungsjagd mit der taiwanischen Küstenwache kenterte das Boot unweit der von Taiwan verwalteten Kinmen-Inseln, alle vier Insassen stürzten ins Wasser.
Sie wurden geborgen und in ein Krankenhaus gebracht, wo bei zwei von ihnen nach vergeblichen Wiederbelebungsversuchen der Tod festgestellt wurde. Die Kinmen-Inseln werden von Taiwan kontrolliert, liegen aber in Sichtweite der chinesischen Küste.
Während Taiwan erklärte, seine Küstenwache sei bei der Verfolgung des Bootes rechtmäßig vorgegangen, warf Peking Taipeh „Vertuschung der Wahrheit“ vor. Ein Überlebender gab nach Medienberichten an, das Boot sei „gerammt“ worden. Die Regierung in Peking sprach von einem „bösartigen Vorfall“ und kündigte vermehrte Patrouillen in den Gewässern rund um Taiwan an.
Der Vorfall ereignete sich in einer Zeit erhöhter Spannungen zwischen Peking und Taipeh. China betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz, die wieder mit dem Festland vereinigt werden soll - notfalls mit militärischer Gewalt. Den Sieger der diesjährigen taiwanischen Präsidentschaftswahl, Lai Ching-te, betrachtet Peking als „Separatisten“. (AFP)
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