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Der ehemalige Gouverneur von New Jersey, Chris Christie

© Reuters/Sophie Park

Nächster Kandidat der Republikaner: Ehemaliger Trump-Vertrauter Chris Christie will US-Präsident werden

Der frühere Gouverneur des US-Bundestaates New Jersey griff Ex-Präsident Trump in seiner Bewerbungsrede direkt an. Christie hat bestenfalls Außenseiter-Chancen.

Der Republikaner Chris Christie ist in das Rennen um das Weiße Haus eingestiegen. Der frühere Gouverneur des US-Bundesstaats New Jersey machte am Dienstag (Ortszeit) seine Bewerbung für die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner öffentlich.

„Ich möchte eure Unterstützung“, sagte Christie in Manchester im US-Bundesstaat New Hampshire vor Publikum. Christie wollte 2016 schon einmal Präsidentschaftskandidat seiner Partei werden, zog nach schlechten Ergebnissen bei den Vorwahlen aber zurück. Christie gilt als ehemaliger Vertrauter von Ex-Präsident Donald Trump.

Der 60-Jährige griff den Ex-Präsidenten in seiner Rede direkt an: „Donald Trump hat uns kleiner gemacht, indem er uns noch weiter gespalten und jeden Tag eine Gruppe gegen eine andere ausgespielt hat.“

Trump sei vom Spiegel besessen, gebe nie einen Fehler zu, mache immer jemand anderen für Pannen verantwortlich und wolle immer die Lorbeeren ernten, für alles, was gut laufe, so Christie. Trump kommentierte Christies Rede auf seinem Twitter-Ersatz Truth Social als „langweilig“ - sie sei nur schwer zu ertragen gewesen.

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Christie stellt sich klar auf die Seite der Ukraine

Christie kritisierte zudem, dass es Bewerber für die Kandidatur gebe, die „sagen, dass wir uns nicht darum kümmern sollten, was in der Ukraine passiert“. Diese Politiker sagten, es sollte den Amerikanern egal sein, „dass Russland ein freies und freiheitsliebendes Land wieder unter seine Fuchtel bringen will“, monierte Christie, der in seiner Rede detailliert auf die Geschichte der USA einging.

Trump hatte bereits vergangenen November erklärt, bei der Präsidentenwahl 2024 noch einmal antreten zu wollen. Mittlerweile ist das Bewerberfeld der Republikaner deutlich gewachsen.

Neben der ehemaligen UN-Botschafterin Nikki Haley und Floridas Gouverneur Ron DeSantis haben noch etliche andere in den vergangenen Wochen ihre Bewerbung verkündet. Auch Trumps ehemaliger Vize Mike Pence hat die notwendigen Unterlagen eingereicht - seine offizielle Ankündigung wird an diesem Mittwoch erwartet. In parteiinternen Umfragen liegt bisher Trump vorn.

Christie hat bestenfalls Außenseiter-Chancen

Chris Christie hat bestenfalls Außenseiter-Chancen, im Umfrageschnitt der Website RealClearPolitics.com kam er zuletzt nur auf einen Prozent. Der frühere Gouverneur New Jerseys hatte sich 2016 nach schlechten Ergebnissen bei den Vorwahlen als erster prominenter Unterstützer aus dem Partei-Establishment hinter den späteren Vorwahlsieger Trump gestellt.

Dieser machte Christie zum Leiter eines Übergangsteams, das im Falle eines Wahlsiegs gegen die Demokratin Hillary Clinton bei der Wahl vom November 2016 den Machtwechsel vorbereiten sollte. Nach dem überraschenden Sieg gegen Clinton ersetzte Trump Christie aber durch seinen designierten Vizepräsidenten Pence. Der Gouverneur war auch als möglicher Justizminister im Gespräch, bekam letztlich aber keinen Posten in der Trump-Regierung.

Christie ist aus seiner Zeit als Gouverneur belastet durch einen Skandal über die Schließung einer Brücke, mit der er angeblich einen mit ihm verfeindeten Bürgermeister bestrafen wollte. Der Fall aus dem Jahr 2013 wurde als „Bridgegate“ bekannt. Eine Untersuchung fand später aber keine Beweise dafür, dass Christie die Teilsperrung der Brücke angeordnet hatte.

In den vergangenen Jahren ist Christie zunehmend als Trump-Kritiker in Erscheinung getreten. Erst kürzlich bezeichnete er den Ex-Präsidenten wegen dessen Haltung zum Ukraine-Krieg als „Feigling“ und „Marionette“ des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Von den Trump-Herausforderern hat der 60-Jährige sich bislang am angriffslustigsten gezeigt. (dpa, AFP)

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