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Demonstranten im Iran halten ein Porträt des geistlichen Führers Ali Chamenei hoch.

© Imago/Rouzbeh Fouladi

Nächstes Todesurteil im Iran: Aktivisten berichten von Hinrichtung eines weiteren Protest-Teilnehmers

Ein Gericht im Iran hatte den Mann wegen der angeblichen Tötung eines Mitglieds der Revolutionsgarden zum Tode verurteilt. Seine Familie soll vor der Exekution nicht informiert worden sein.

Im Iran ist nach Angaben von Aktivisten ein weiterer Teilnehmer an den systemkritischen Protesten im vergangenen Jahr hingerichtet worden.

Wie die Organisation Human Rights Activists News Agency (HRANA) am Donnerstagabend mitteilte, wurde Milad Sorewand exekutiert, ohne dass seine Familie vorab informiert worden sei. Ein Gericht im Iran hatte ihn wegen der angeblichen Tötung eines Mitglieds der iranischen Revolutionsgarden zum Tode verurteilt.

Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) sprach von einem willkürlichen Todesurteil. Bereits in der Vergangenheit hatten Menschenrechtler der iranischen Regierung vorgeworfen, Hinrichtungen als Instrument zur Unterdrückung von Protesten und ethnischer Minderheiten zu benutzen.

Bisher wurden mit Sorewand acht Teilnehmer an der Protestwelle hingerichtet, die der Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini ausgelöst hatte. Sittenwächter hatten Amini im September 2022 wegen eines angeblich schlecht sitzenden Kopftuchs gewaltsam festgenommen. Sie fiel ins Koma und starb wenige Tage später in Polizeigewahrsam.

Martin Häusling, grüner Abgeordneter im Europaparlament, der nach eigenen Angaben eine politische Patenschaft für Sorewand übernommen hatte, sprach auf der Online-Plattform X (vormals Twitter) von der Ermordung eines unschuldigen, jungen Menschen. Nach Angaben von Aktivisten soll Sorewand Anfang zwanzig gewesen sein. (dpa)

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