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Servicemen of the 25th Separate Airborne Brigade of the Armed Forces of Ukraine fire a BM-21 Grad multiple rocket launch system towards Russian troops, amid Russia's attack on Ukraine, near the frontline town of Pokrovsk, in Donetsk region, Ukraine June 8, 2025. REUTERS/Anatolii Stepanov

© REUTERS/ANATOLII STEPANOV

Update

Nächstes Ziel Saporischschja? : Selenskyj meldet Vorrücken russischer Truppenverbände in der Ostukraine

An der Front nahe Pokrowsk im Osten der Ukraine sind russische Truppen erstmals seit langem wieder durchgebrochen. Kiew spricht von einer „schwierigen und dynamischen Situation“.

Stand:

Russland bereitet nach Ansicht der Ukraine neue Offensiven an drei Frontabschnitten vor. Stoßrichtung solle unter anderem Saporischschja sein, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Dienstag vor Journalisten.

Er schloss zugleich aus, eigene Truppen aus der Region Donbass zurückzuziehen. Ein solcher Schritt würde Russland den Weg für Angriffe auf die Regionen Dnipropetrowsk, Saporischschja und Charkiw öffnen, sagt er. Territoriale Fragen könnten erst nach einer Feuerpause und zusammen mit Sicherheitsgarantien für die Ukraine besprochen werden.

Selenskyj erklärte auch, dass kleinere russische Truppenverbände an der Ostfront an mehreren Stellen bis zu zehn Kilometer vorgerückt seien.

Ukraine dementiert Frintdurchbruch bei Pokrowsk

Die ukrainische Armee hatte zuvor mitgeteilt, dass weitere Truppen in die Region in der Ostukraine verlegt werden. „Der Feind nutzt seinen zahlenmäßigen Vorteil und versucht, trotz erheblicher Verluste an Personal, in kleinen Gruppen durch die erste Linie unserer Stellungen vorzudringen“, sagte Generalstabssprecher Andrij Kowalew den ukrainischen Medien. Daher seien zusätzliche Truppen freigestellt worden, um gegnerische Sabotagetrupps hinter den eigenen Linien aufzuspüren und zu vernichten.

Im Verlauf des Tages habe die russische Armee 35 Versuche zum Durchbrechen der ukrainischen Verteidigungslinien bei Pokrowsk unternommen. Die ukrainische Armee hatte zuvor schon Berichte zu einem russischen Frontdurchbruch im Abschnitt bei den Städten Pokrowsk und Dobropillja im Gebiet Donezk zurückgewiesen.

Das Durchsickern russischer Gruppen mit wenigen Soldaten bedeute noch nicht, dass sie diese Gebiete unter Kontrolle bringen würden, teilte die für den Frontabschnitt zuständige Armeegruppe „Dnipro“ bei Telegram mit. Die Situation bleibe schwierig und dynamisch, und die Kämpfe in dieser Region seien die intensivsten im Vergleich zu anderen Frontabschnitten. 

Russlands Truppen wohl vorgerückt

In dem der Armee nahestehenden Online-Portal „DeepState“ hieß es allerdings, russische Soldaten seien innerhalb eines Tages um etwa zehn Kilometer weiter nach Norden vorgerückt.

Eine von „DeepState“ veröffentlichte Karte von der Front zeigt einen Korridor, der nun unter russischer Kontrolle ist und somit die Garnisonsstadt Dobropillja angreifbar macht. Auch die umkämpfte und zerstörte Industriestadt Kostjantiniwka ist durch das russische Vorrücken bedroht. Die Stadt ist eines der letzten großen städtischen Gebiete in der Region Donezk, das noch unter der Kontrolle der Ukraine steht.

Die US-Denkfabrik Institute for the Study of War erklärte, russische „Sabotage- und Aufklärungstrupps“ seien in Gebiete in der Nähe von Dobropillja eingedrungen. Es sei jedoch noch zu früh, um die Tragweite des russischen Durchbruchs einzuschätzen.

Das Vorrücken der russischen Armee erfolgt kurz vor dem Treffen von US-Präsident Donald Trump und Kreml-Chef Wladimir Putin im US-Bundesstaat Alaska am Freitag zu Beratungen über den Ukraine-Krieg. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist nicht eingeladen. Gespräche über eine Waffenruhe in dem seit dreieinhalb Jahren andauernden russischen Angriffskrieg waren bislang gescheitert. (AFP, dpa)

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